Geschichte: Shizophren


 Shizophren
Buch:
  -
Autor:
 Poetro
Datum:
 08.04.2014 07:42

Ich bin verzweifelt...ich weiß nicht mehr weiter...alles um mich herum scheint im Nebel der Ungewissheit zu versinken. Nichts scheint mir noch real zu sein, selbst mein eigenes Ich wirkt so scheinbar, ja fast trügerisch...dabei weiß ich, dass ich existiere. Dennoch fühle ich mit jedem Tag immer mehr, dass mein Sinn für die Realität verschwindet, als würde nach und nach ein Schleier über mein Gesicht und über meinen Geist gleiten, meinen Blick und mein Urteilsvermögen zu trüben. Ja, ich fühle mich beinahe blind. Nicht, weil ich mit meinem bloßen Auge die Welt um mich herum nicht mehr sehen kann, denn das Augenlicht wurde mir glücklicherweise nicht genommen; nein, es ist so, dass ich allmählich die Fähigkeit verliere, meine Umwelt – all das, was mich umgibt – zu analysieren und zu begreifen! Ich blicke umher und sehe alles, doch ich verstehe nichts mehr von alledem!
Meine Gedanken scheinen, in einem endlosen Kreislauf von Ziellosigkeit, Misstrauen und Verzweiflung, dem Kopf eines anderen zu entspringen, als wohnte ein zweites Ich in mir.
Sie zerreißen mich, diese Gedanken, zerreißen meine Seele, meinen Verstand! Ich kann nicht sagen, ob ich je dagegen angekämpft habe oder, ob ich überhaupt fähig gewesen wäre, mich gegen die Übermacht jener Gedanken zu erwehren. Wahrscheinlich, so meine tiefe Überzeugung, wäre es ohnehin aussichtslos...
Diese Gedanken – nein! Diese mir völlig neue Gedankenwelt erschlägt mich wie eine Welle und durchflutet meinen ganzen Verstand, sodass ich, obgleich mir doch tief in meinem Innern bewusst ist, dass sie nicht teil meines Selbst – meines wahren Selbst – sein können, ich zunehmend den Bezug zur Wirklichkeit verliere...ich spüre, wie ich von Tag zu Tag, ja, in letzter Zeit sogar von Stunde zu Stunde immer schwächer werde und tiefer in diesem Sumpf aus Ziellosigkeit, Misstrauen und Verzweiflung versinke...oh, ich verliere den Verstand!
Überall erkenne ich Lüge, wo kein anderer sie sieht, ich bin misstrauisch, obwohl es keinen triftigen Gund dazu gibt...
und die Verzweiflung ist ein ständiger Begleiter von mir geworden...

Fortsetzung dürfte bald folgen, es fällt nur grad schwerr diesen Text zu verfassen, da er die momentane Problematik meiner Persönlichkeit widerspiegelt...)

 Re: Shizophren
Autor:
 Rolf (Profil)
Datum:
 10.04.2014 14:01
Bewertung:
 

Schön ist wahrscheinlich der falsche Audruck. Trotzdem trifft er für den Text zu.
Begriffen ist schon gut, aber vielleicht sollte man ab und zu mal einfach akzeptieren.
Eine Blume fragt sch nicht , wei sie duftet. Se macht es einfach mal und sieht, was passiert.
Analysiere die Gedanken nicht, akzeptiere die Gedanken, und schau mal, was dann passiert.

 Re: Shizophren
Autor:
 rita.b.
Datum:
 16.06.2014 14:09
Bewertung:
 

Ein Text von Schmerz und innerem Kampf... sehr berührend.
Schreibe so viel du kannst, wenn du das gerne machst und triff dich mit guten Freunden, auch wenn dir manchmal nicht danach sein sollte. Es hilft, den inneren Kampf zu überstehen.

P.S.: Wie ich das sehe, beschreibst du eher eine Vorstufe der Depression als eine Schizophrenie. Deshalb Titel unpassend.

 Re: Shizophren
Autor:
 Schreiberling (Profil)
Datum:
 23.07.2015 18:11
Bewertung:
 

Sehr ergreifend...