Geschichte: Das Mädchen und die weisse Lilie Teil 3

Nur kurze Zeit später waren Coleson und Edwards auf der Polizeistation. „Ich werde Personenschutz rund um die Uhr für dich anfordern“, meinte Connor gerade an Coleson gewandt, als Edwards von der Toilette zurückkam. „Was soll das bringen?“ „Ich werde nicht zulassen, dass er dich nochmals in die Finger bekommt. Doch eines würde mich noch interessieren. Woher hast du gewusst, dass er es ist?“ Edwards stellte sich neben Coleson und sah ihn an. „Ja, das würde mich auch brennend interessieren. Du hast absolut nicht überrascht gewirkt im Park, als ich den Anruf bekam, der….“ Coleson sah zwischen den beiden hin und her. „Wissen tat ich es erst, als der Anruf für das zweite Mädchen kam. Aber ich hatte ein Gefühl, dass mir die Szene bekannt vorkam und plötzlich erinnerte ich mich. Bis zum zweiten Anruf hoffte ich, dass ich mich täuschte. Es war der Rosenkranz, der den Ausschlag gegeben hat. Ich war mir sicher, dass ich ihn schon mal irgendwo gesehen hatte. Auf einmal war mir klar, dass die Szenerie exakt so aussah, wie die vor zwei Jahren. Ich hoffe nur, dass wir dieses Mal das Schwein in die Finger bekommen.“

Coleson setzte sich auf den nächstbesten Stuhl und fuhr sich durch seine kastanienbraunen Haare. Er konnte sich noch genau erinnern, es war sein erster offizieller Fall beim PD. Als der erste Anruf kam, hatten sie noch keine Ahnung wohin das Ganze führen würde, bzw. was noch alles geschehen sollte. Bei der ersten Leiche war die Szenerie eben genauso wie gestern. Ein 10-jähriges Mädchen mit einem roten Rosenkranz auf dem Kopf, gebettet auf weissen Rosen, gekleidet in einem weissen Häkelkleid und mit einer weissen Lilie in der Hand. Schon damals fand er nicht heraus wofür die weisse Lilie galt. Sie wurde erdrosselt, so wie die drei darauffolgenden Morde. Nach diesen drei weiteren Morden und bis dahin zwei vergangenen Monaten wurden die Stadt und das PD langsam unruhig. Man wollte den Mörder endlich hinter Gittern sehen. Coleson erinnerte sich an die nächsten zwei Wochen besser als an alles andere. Eines Tages, Coleson kam gerade aus der Polizeistation, überfiel ihn jemand und hielt ihm ein mit Chloroform getränktes Tuch vor die Nase. Er konnte sich nicht erinnern, wohin man ihn brachte und auch das Zeitgefühl verlor er während dieser Zeit. Er wusste nur aus Erzählungen, dass er zwei Wochen festgehalten wurde. Erst im Nachhinein wurde man schlauer aus der Entführung, doch den eigentlichen Grund der Entführung wusste man bis heute nicht. Eines jedoch war jedermann bewusst, der Entführer war derselbe Psychopath, der die Mädchen auf dem Gewissen hatte. Und jetzt ist er zurück.

„Wieso gerade jetzt?“ Edwards unterbrach Colesons Erinnerungen an damals. Niemand konnte Edwards eine Antwort geben, denn niemand wusste es. „Ich brauche etwas Zeit zum Nachdenken. Ich muss endlich herausfinden, was diese verdammte Lilie mit ihm und den Morden zu tun hat.“ Coleson sah Connor an und dieser nickte. „Geh ruhig nach Hause, aber ich schicke dir einen Streifenwagen mit, der dein Haus beobachtet. Darüber gibt es keine Diskussion mehr.“ Connor wandte sich um und beauftragte einen der Streifenpolizisten mit Coleson nach Hause zu fahren. „Ich begleite dich. Ich kann ihm Moment hier eh nichts tun.“ Edwards drückte leicht Colesons Schulter. Dieser nickte nur noch schwach. Man sah ihm an, dass die alte Angst plötzlich wieder da war. Zu Hause sass Coleson auf der Couch und starrte ins Leere vor sich hin. „Ich mache mir Sorgen. Was wenn er dich wieder erwischt? Was soll ich dann tun?“ Edwards stand leicht abseits am Fenster und drehte sich langsam zu Coleson um.

Coleson streckte die Hand aus und sein Blick bat Edwards zu ihm zu kommen. Kaum sass Edwards neben Coleson auf der Couch zog dieser ihn in seine Umarmung. „Ich kann dir nicht sagen wie es weitergeht, aber eins verspreche ich dir. Wir werden heil aus dieser Sache herauskommen und weder mir noch dir wird irgendetwas geschehen. Hast du das Verstanden?“ Edwards nickte leicht an Colesons Schulter, er hoffte es so sehr. Durch all die Geschehnisse war es bereits schon wieder spät abends geworden und Coleson merkte, dass er einfach nur noch müde war. „Komm wir gehen ins Bett und schlafen ein wenig. Das wird uns gut tun.“ Coleson küsste Edwards sachte auf die Schläfe, stand auf und ging Richtung Schlafzimmer. Nach einem kurzen Moment stand auch Edwards auf und folgte seinem Partner ins Schlafzimmer. Im Bett legte Edwards seinen Arm über Colesons Brust und zog ihn dicht zu sich. Er musste sichergehen, dass Coleson in dieser Nacht nirgends anders war und so schliefen sie dann beide ein.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.08.14 17:18.

schaurige Geschichte!
Du könntest "Lilie" noch korrekt schreiben weil das Wort eine so grosse Bedeutung hat

Ich freue mich auf Kapitel 4 der Geschichte.
Meine Ermittlungen würden mich in die Blumenläden der näheren Umgebung führen. Irgendwoher muss er ja die Rosen und Lilien bekommen?
Vielleicht hat er ja auch selbst einen Rosengarten oder eine Blumenhandlung...