Geschichte: Die Lilie- 6. Kapitel


 Die Lilie- 6. Kapitel
Buch:
  Die Lilie
Autor:
 Camaro (Profil)
Datum:
 07.10.2014 20:52

Begegnung

Ein Monat später, die Lilie hatte sich auch wieder mit Hannes vertragen, machte in der Baronie das Gerücht die Runde, dass der Baron verstorben sei.
Die Lilie wollte wissen, ob dies stimmte und machte sich auf den Weg zur Burg.
Sie war ein weiteres Mal als Lirosch verkleidet.
Am Burgtor angekommen, bat sie um Einlass unter dem Vorwand, dass sie Bastian noch eine Revange schuldete.
Franz und Simon, die beiden Wachen vor dem Tor wollten sie zunächst nicht hinein lassen, doch die Lilie bestand darauf, ihre Anwesenheit Bastian mitzuteilen.
Während Franz zu Bastian ging, musste die Lilie vor dem Tor stehen bleiben. Diese Zeit nutzte sie, um Simon ein paar Fragen zu dem Thema ,Baron' zu stellen.

Es klopfte an der Tür. «Herein!»
Franz öffnete die Tür und ging auf den Schreibtisch in der Mitte des Zimmers zu.
«Baron, am Tor steht ein junger Mann, der behauptet, er würde Euch noch eine Revanche schulden. Er hat sich als Lirosch vorgestellt», schilderte er die Begegnung am Tor.
«Lirosch? Ach, der Lirosch. Geh zu Michael und sag ihm, die Lilie wäre hier», befahl Bastian Franz.
«Die Lilie?», fragte dieser verwirrt.
«Red nicht! Beeil dich!», giftete Bastian.
Er eilte die Treppe hinunter und überquerte den Burghof.
Als er am Tor ankam, sah Bastian, dass die Lilie alias Lirosch schon gehen wollte.
«Warte!», rief er und atmete erleichtert auf, als sie sich umdrehte.
«Hallo Bastian. Ich war wieder in der Stadt und habe mich deshalb dazu entschlossen dir die versprochene Revange zu bieten», begrüßte sie ihn.
«Das ist aber schön. Ich denke, ich könnte etwas Abwechslung gebrauchen. Lass uns in den Burghof gehen. Dort können wir den Übungskampf austragen», sagte Bastian.
Nebeneinander gingen sie durch das Tor.
«Ich habe gehört, dein Vater wäre vor kurzem verstorben. Nun würde ich gerne wissen, wie groß der Wahrheitsgehalt dieses Gerüchtes ist», begann die Lilie vorsichtig.
«Wenn das Gerücht sagt, dass mein Vater gestorben ist und nun ich der Baron bin, dann stimmt es», antwortete er ihr.
«Mein Beileid», sagte die Lilie aufrichtig.
Plötzlich stand ein zweiter Mann im Tor des Burghofes.
«Du!», aus ihrer Stimme hörte an eindeutig die Verblüffung heraus. «Ja, ich. Habe ich dir nicht prophezeit, dass wir uns bald wiedersehen würden?», erwiderte er ihr.
Als die Lilie sich umdrehte um möglichst weit weg von ihm zukommen, stand Bastian hinter ihr und versperrte den Weg.
«Was wollt ihr von mir?», schrie die Lilie verzweifelt. «Na, na, na. Wir wollen ja nicht unhöflich werden, oder?», ermahnte Bastian sie.
Als sie nach einem Fluchtweg suchte, sah sie die bewaffneten Wachen, die überall auf der Burgmauer postiert waren.
Wütend wendete sie sich an die beiden Männer, die ihr gegenüberstanden: «Ihr seid feige! Ich besitze gar nichts, womit ich mich währen könnte und ihr seid zu...» - sie unterbrach sich um kurz die Männer auf der Mauer zu zählen - «zehnt. Ich habe gar keine Möglichkeit zu Flüchten.»
«Das war der Sinn der Sache», sagte Bastian, «wir wollen dir einen Vorschlag unterbreiten.»
Da bin ich aber gespannt, dachte die Lilie.
«Wir haben ja gerade darüber gesprochen, dass unser Vater, der Baron gestorben ist», begann Bastian wurde aber von der Lilie unterbrochen.
«Unser? Ich dachte der Baron hätte nur einen Sohn.»
«Nein, Ben und ich sind Zwillinge. Dies ist gerade aber nicht von Bedeutung.
Da Vater tot ist, denkt unser werter Nachbar, der Baron von Legannhofen, er könnte sich die Baronie Dache unter den Nagel reißen», erklärte Bastian.
«Schön und gut, aber was hat das Ganze nun mit mir zu tun?», fragte die Lilie misstrauisch.
«Wir müssen wissen, was der Baron von Legannhofen plant. Deshalb benötigen wir einen fähigen Spion», sagte Ben, an Stelle von Bastian.
«Ach und ihr habt gedacht: Da fragen wir einfach unsere beste Freundin, die Lilie? Falsch gedacht! Aber man kann auch nicht denken, wenn da oben nichts vorhanden ist», sagte die Lilie zynisch.
«Du magst uns nicht und zumindest ich mag dich genauso wenig! Aber wir bieten dir viel Geld», antwortete ihr Bastian.
«Ich denke, eins habt ihr noch nicht gelernt: Ich bin nicht käuflich!» Mit diesem Satz drehte sie sich auf dem Absatz um.
Sie wollte schon zum Tor hinaus schlüpfen, als Bewegung in die Wachen kam und Franz und Simon ihr den Weg versperrten.
«Daher weht also der Wind. Eure Einstellung lautet also: Wenn sie mir nicht hilft, sperr ich sie ein und sie kann meinem Feind nicht helfen», murmelte sie. «Da seid ihr bei mir aber falsch.»
Als Simon und Franz von zwei Seiten auf sie stürzen wollten, duckte sie sich blitzschnell und die beiden stießen mit den Köpfen aneinander. Vor Schmerzen stöhnend gingen sie zu Boden. Die Lilie konnte sich ihr schadenfrohes Grinsen einfach nicht verkneifen.
Sie hastete zum Tor hinaus, drehte sich auf der Schwelle um und rief: «Ich hoffe ihr habt es jetzt verstanden! Ich bin nicht käuflich!»
Dann rannte sie davon.

«Das hast du aber wirklich großartig hin bekommen, Bastian. Jetzt müssen wir sie auf eine andere Weise fangen. Sie weiß über unsere Absichten bescheid. Geht sie jetzt zu Maximilian von Legannhofen, haben wir ein großes Problem», sagte Michael alias Ben. Bastian und sein Bruder Ben, den es wirklich gab, hatten beschlossen, dass Michael ersteinmal Ben spielen sollte.
Bastian seufzte und gab schließlich der Wache den Befehl in der Stadt nach der Lilie zu suchen.

Diese ganze Idee war doch von Anfang an zum Scheitern verurteilt!, dachte die
Lilie aufgebracht. Aber immerhin habe ich die gewünschten Details herausgefunden.
Plötzlich hörte sie hinter sich Gebrüll: «Da ist sie! Haltet sie!»
Ich hasse dieses Leben!, dachte sie frustriert, bevor sie los rannte. Wenn er damit erreichen möchte, dass ich in den vorzeitigen Ruhestand gehe, braucht er nicht mehr lange.
Die Lilie lief durch die Straßen der Stadt immer darauf bedacht keiner Wache in die Arme zulaufen.
Als sie um eine Ecke kam, sah sie, dass sich vor ihr praktisch eine Wand aus Wachen aufgebaut hatte. Sofort machte sie auf dem Absatz kehrt, doch hinter ihr bot sich der selbe Anblick.
Was soll ich jetzt machen?, dachte sie verzweifelt.
Da wurde ihre bewusst, dass sie neben einem der Häuser stand, in denen es einen Eingang zu den geheimen Tunneln gab. In einem solchen Haus wohnten immer andere Diebe und diese mussten Dieben in Schwierigkeiten helfen.
Unauffällig bewegte die Lilie sich auf das Haus zu.
Die Wachen rückten auf beiden Seiten immer näher.
Die Lilie pfiff einmal laut auf den Fingern und schon öffneten sich, für die Wachmänner unbemerkt, im Obergeschoss des Hauses die Vorhänge.
Warum ausgerechnet er?, dachte sie, als sie Hannes erkannte.
Die Haustür des Hauses öffnete sich und Hannes kam hinaus.
«Entschuldigt meine Frage, aber was tut ihr hier?», fragte er vollkommen ,ahnungslos'.
Die Wachen drehten sich alle in seine Richtung und blieben auch auf ihm, als er an dem Mädchen vorbeiging. Nun stand er zwischen der Lilie und den Wachen.
«Ich möchte ja nicht unhöflich sein, aber Ihr habt Euch genau vor die Person begeben, die wir zu fangen versuchen», wies ihn einer der Männer freundlich auf diese gewünschte Tatsache hin.
«Das ist mir jetzt aber sehr unangenehm», sagte Hannes und fügte in Gedanken hinzu: Oder auch nicht.
Während die allgemeine Aufmerksamkeit auf Hannes lag, wich die Lilie langsam immer weiter zurück.
«Jetzt!», rief die Lilie als sie durch die Tür in das Hausinnere getreten war.
Hannes drehte auf dem Absatz um und stürmte in das Haus. Hinter ihm fiel die Tür ins Schloss.
Nun begriffen die Wachen, etwas zu spät, dass sie ausgetrickst wurden.
«Sofort auf machen! Im Namen des Gesetzes!» Die erste Wache klopfte an die Tür.
«Anscheinend ist dieser Satz einer der Lieblingsätze jeder Wache», kicherte die Lilie.
«Du kannst dich später über diese armen Männer lustig machen. Nun müssen wir erst einmal von hier verschwinden!», meckerte Hannes.
Ja, Mutter, dachte die Lilie spöttisch und lief hinter ihm her.
Durch den gut versteckten Eingang betraten sie den unterirdischen Tunnel.
«Nur eine kleine Frage. Wie hast du es mal wieder geschafft dich in so eine Situation hinein zubringen?», fragte Hannes die Lilie nach fünf Minuten.
«Ich wollte nur den Wahrheitsgehalt der Gerüchte herausfinden. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass Bastian mich einer ganzen Armee erwarten würde», antwortete sie ihm.

Die Wachen suchten noch lange nach der Lilie und dem geheimnisvollen Mann, der der Lilie geholfen hatte. Allerdings dachten die Männer, die gesuchten Personen hätten das Haus durch ein Fenster verlassen.

 Re: Die Lilie- 6. Kapitel
Autor:
 Mary-Margret
Datum:
 13.10.2014 09:10
Bewertung:
 

(tu)

 Re: Die Lilie- 6. Kapitel
Autor:
 Die Silberne Kämpüferin
Datum:
 05.11.2014 20:04
Bewertung:
 

Gibt's ne Fortsetzung??????

 Re: Die Lilie- 6. Kapitel
Autor:
 anonym24301
Datum:
 18.11.2014 21:19
Bewertung:
 

Ja bitte soo toll!!!