Geschichte: Vorgeschichte das Geheimnis der silbernen Kämpfer teil zwei


 Vorgeschichte das Geheimnis der silbernen Kämpfer teil zwei
Buch:
  -
Autor:
 Die Silberne Kämpüferin
Datum:
 12.10.2014 11:37

Training bei Laura

Die Leute aus der ersten Gruppe entfernten sich von den restlichen Schülern und Lehrern. Sie wurden durch Gänge und Türen geführt, bis sie auf einer schönen Wiese standen. Das Gras war saftig grün und in einiger Entfernung grasten viele schöne Pferde. Man sah nicht auf den ersten Blick, dass das Einhörner waren. Die Wiese war aber nicht eingezäunt, so dass die Pferde frei herumlaufen konnten.
Laura stiess einen kurzen, lauten Pfiff aus und schon setzten sich alle diese Pferde in Bewegung. Als sie näher kamen, bemerkten die Schüler und Lehrer, dass es Einhörner waren. Laura lief auf die Herde zu und sprach: „Sier Wiera!“ Die Schüler und Lehrer verstanden zwar nichts, glaubten aber, dass das zweite Wort ein Name war.
Eine bildhübsche Einhornstute löste sich von der Spitze der Herde und kam auf Laura zu mit hoher Geschwindigkeit. Laura lächelte nur und dachte sich dabei: „Sie wird immer schöner und schneller“. Diese Einhornstute legte vor Laura einen Vollstopp hin und wieherte erfreut: „Laura!“. Laura sagte nichts, streichelte aber über ihre Nüstern. Inzwischen war auch der Rest der Herde bei Laura angekommen.
Ein schwarzer Hengst meinte enttäuscht: „Sind das schon alle?“.
Laura gab ihm lachend zur Antwort: „Na Rih, hast du denn mehr erwartet, die du abwerfen kannst?“.
„Na ja, ein bisschen mehr hätten es schon sein können“, antwortete er bissig.
Da schaltete sich die Einhornstute ein: „Teilst du uns jetzt zu, welcher Schüler wen bekommt?“.
Rih erkundigte sich übereifrig: „Welches Produkt hast du denn mir zu bieten?“.
Laura lachte kurz und erklärte dann: „Na, ein Produkt, dass ein sehr guter Reiter in der echten Welt ist“.
„Hier wird es bestimmt nicht mehr so gut reiten!“, erwiderte Rih hochnässig. Adriana hatte bereits begehrliche Blicke auf Rih geworfen, die Laura nicht entgangen waren. Sie tat der Schülerin den Gefallen und antwortete Rih: „Adriana soll dich reiten“.
Adriana hatte das schon mitbekommen und ging auf die Herde zu. Dabei betrachtete sie aber nur Rih, die anderen waren ihr herzlich egal.
Rih sah sie enttäuscht an und warf Laura einen fassungslosen Blick zu: „Was? Eine Blondine, die kann sowieso nicht reiten und ausserdem bin ich schwarz, das passt nicht zusammen!“.
Adriana hatte das schon verstanden und zog empört die Luft ein. „Also, so ein freches Pferd!“. Auf einmal stand Sara wie aus dem nichts neben ihr.
„Wow!“, entfuhr es Adriana, „wie machst du das immer?“.
„Das nennt man Teleportation! Und ja, Rih ist ein freches Einhorn und ausserdem der Vater von Sanfte Winde“, erklärte Sara schmunzelnd.
Rih meinte empört: „Ich bin nicht frech! Das sind Manieren“. Sanfte Winde begann lauthals loszulachen und kurz darauf stimmte Laura, die neben ihr stand ebenfalls mit ein.
„Jetzt aber endlich zur Einteilung mit den Einhörnern!“, drängte Sara ihre Freundin Laura. Laura hatte sich ein bisschen beruhigt und begann mit der Einteilung: „Pedro Hochnäsig bekommt Rah, Jessica Spitzhacke bekommt Perle, Frau Meier bekommt Reh, Herr Fischer wird Roh reiten, Herr Birer kann Ruh reiten, Frau Girsberger soll Diamant reiten, Frau Trottmann bekommt Kristall, Herr Schönenberger reitet Rubin, Herr Diethelm wird mit Smaragd zurechtkommen müssen, Corinne Rötlisberger reitet Saphir, Vanessa Bächli bekommt Silberstern, Semir Gerkan wird mit Regenbogen auskommen müssen, Layla soll Speedy reiten, Joy bekommt Svala. Carina, du wirst Bella reiten. Ach ja! Es hat darunter auch ein paar Frechdachse darunter. Bei denen ist wohl oder übel Rih der Vater! Die haben bloss seine Frechheiten vererbt!“.
Laylas Augen weiteten sich, als plötzlich Speedy zu ihr geführt wurde. „Hey, wie kommst du denn hier her, mein Liebling!“, entfuhr es ihr. Der braune Isländer begrüsste sie ebenso freudig und meinte frech: „Na und? Hast du was dagegen, dass ich hier bin?“.
Layla klappte die Kinnlade runter. „Du kannst ja sprechen“, entfuhr es ihr.
„Na ja, nur mit Lauras Hilfe“, gab Speedy kleinlaut zu.
Bevor sie weiter reden konnten, rief Laura: „Los, alle aufsitzen und wer`s nicht kann, der lernt es halt!“. Sara holte ihre Gruppe näher zu sich und gab Laura zu verstehen, dass sie jetzt mit ihrer Gruppe zum anderen Trainingsbereich ginge. Dann ritten die Schüler auf ihren Pferden hinter Sara her. Alle ausser Carina. Sie sollte doch Bella reiten, aber dieses Pferd hatte sie nirgends gesehen. Also eilte sie zu Sara und fragte: „Wo ist Bella denn?“.
Sara antwortete, wie immer geheimnisvoll: „Das wirst du gleich sehen“.
Kurz darauf kamen sie auf dem anderen Trainingsbereich an. Carina erkannte von weitem, dass da noch ein Pferd stand. Es schien schon auf sie gewartet zu haben. Denn es trabte gleich auf sie zu. Es war eine wunderschöne weisse Stute, mit Blumen in der Mähne und ihre saphirblauen Augen funkelten erfreut.
„Sara, endlich! Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr“, sprach das Pferd, als es bei Sara stand. Carina betrachtete es fasziniert.
Sara sah Carina lächelnd an. „ Carina, darf ich euch bekannt machen? Das ist Bella, sie ist eigentlich mein Pferd, aber da du bald in meine Fussstapfen trittst, sollst du sie bekommen“, stellte Sara das Pferd vor.
„Schön dich kennenzulernen“, meinte Bella und verneigte den Kopf vor Carina.
„Die Ehre ist ganz meinerseits“, erwiderte Carina verträumt. Sie hatte noch nie ein so schönes Pferd gesehen, ausser den Einhörnern von Laura natürlich. In der Zwischenzeit hatte Laura zwei weitere Einhörner hergeholt. Sie meinte zu den Schülern: ,,Ihr werdet lernen müssen, die Einhörner ohne Sattel zu reiten.“ Sie machte eine Pause und fuhr dann fort: ,,Die Zügel werden euch nicht viel nützen, da alle Einhörner auf eure Stimmkomandos hören werden.“
Rih regte sich dabei auf und rief: ,,Also bitte, ich brauche keine Stimmkomandos! Wenn mich jemand reitet, muss er nur sagen wohin er will und ich bringe ihn sofort hin.“
Sofort lachten alle Einhörner los. Das war wieder einmal typisch Rih, immer regte er sich über etwas auf, wenn er ausrief. Diesmal war es nur, weil Laura ihm ein blondes Mädchen zugeteilt hatte. „Da hast du ursprünglich schon Recht, Rih! Aber du musst dich deswegen nicht aufregen. Ausserdem wirst du dich in einigen Monaten nach Mittelerde begeben müssen. Ich habe einen Auftrag für dich!“
„Olé, olé, olé, olé, olé, Optimismus, Realismus, das ist für mich Okee!“ rief Rih begeistert aus.
„Ich bin noch nicht fertig, Rih!“ mahnte Laura das Einhorn. Rih war sofort mucksmäuschenstill. „Du wirst bis dahin immer für den Unterricht zur Verfügung stehen! Verstanden?“
„Ja, Laura!“ gab er kleinlaut bei.
„Gut, dann wäre das ja geklärt! Aber zurück zum Reiten oder auch teils fliegen. Als erstes, müsst ihr aufsteigen oder euch aufschwingen. Wer es nicht kann, der ruft bitte“, sagte Laura zufrieden.
Sofort probierten sie es alle. Der grösste Teil schaffte es wie zu erwarten nicht. Es hatten sich gerade mal vier heraufschwingen können. Es waren Laura die Flinke und Laura die Schlaue, die es schon ohnehin konnten. Die zwei anderen waren Layla und Joy. Mirjam war nicht mit uns hier, da sie sich auf ihre Abschlussprüfung im Diamantenschmieden vorbereiten musste. Sie hatte nämlich heute die Prüfung. Laura und ihre Tochter sprangen seufzend wieder ab. Sie gingen als erste zu den Anfängern und halfen ihnen mit der Räuberleiter hinauf. Danach gingen sie zu den etwas erfahrenen Reitern. Laura fragte: ,,Hattet ihr Voltigieren?“ Als alle verneinten, seufzte sie nochmals und half auch ihnen herauf. Nur Rih machte wieder mal Kapriolen. Ständig legte er sich hin und weigerte sich aufzustehen.
Laura schüttelte einfach den Kopf und murmelte: ,,Ich hab’s geahnt!“
Als er es 50 Mal getan hatte, riss ihre Geduld endgültig: ,,Rih, wenn du nicht sofort aufstehst, kannst du Mittelerde vorerst einmal vergessen.“ Sofort stand Rih auf und blieb dort bockstill stehen. –„ Na bitte, geht doch!“ meinte Laura zufrieden.
„Jetzt darfst du sie von mir aus abwerfen, aber erst wenn ich mit dem Unterricht fertig bin.“
Rih schmollte deswegen sofort weiter.
Laura lachte los, als sie seine beleidigte Miene sah.
„Was ist denn wieder sooo lustig?“ fragte er sehr sauer auf Laura.
„Das war doch nur ein Scherz Rih! Du darfst jeden abwerfen, der dir nicht gefällt.“ Erklärte Laura immer noch lachend. „Warte aber trotzdem noch damit, bis wir mit dem Trab beginnen.“
„Jou, “ rief Rih erfreut aus, „du bist die Beste!“
Damit war das Gespräch zwischen den beiden beendet. Nun erklärte Laura jedem die richtige Haltung auf einem Einhorn. Als sie alles gesagt hatte, rief sie: „Und jetzt dürft ihr zeigen, wie gut ihr schon reiten könnt! Es ist ein sehr wichtiger Punkt im Kampf gegen eine andere Person!“
Sofort sprang ihre Tochter Laura ab und führte die zwei Einhörner weg, die für ihre Mutter und sich gedacht waren. Auch Laura, die Mutter von Laura war abgesprungen. Die zwei Einhörner, die ihre Tochter weggeführt hatte, fingen in einiger Entfernung zu grasen an.
„Als erstes bitte Mirjam Trottmann, danach kommt jeder in zufälliger Reihenfolge dran. Aber die die es schon können, sollen sich nicht aufspielen, die Einhörner zu reiten, ist nicht einfach!“ mahnte Laura die Schüler und Lehrer. Sofort probierte es die erste im Schritt.
„Aufrecht sitzen! Ich habe es schon am Anfang gesagt, dass man aufrecht hinsitzen sollte!“ riet Laura gleich bei den ersten Schritten des Einhorns. Sofort probierte sie es.
Nun waren schon alle bis auf Rih fertig. Jetzt kam er dran. „Zuerst im Schritt, danach im Trab und als letztes im Galopp!“ gab Laura als Anweisung.
Im Schritt blieb Rih ruhig. Als Laura damit zufrieden war, liess sie Adriana antraben. Sofort bockte er und gleich war sie auf dem Boden gelandet.
Laura grinste und fing Rih lachend ein.
„Du Lausebengel! Jetzt lässt du sie traben, und im Galopp darfst du sie wieder abwerfen“ flüsterte sie ihm zu. Rih nickte zur Bestätigung. Sie liess Rih wieder zu Adriana gehen. Sie half ihr wieder beim Aufsitzen und danach liess sie sie sofort antraben.
„Da reitet ja ein Kartoffelsack besser auf einem Einhorn als du!“, war Lauras erste Bemerkung. Rih’s Trab war sehr holprig, was er aber mit Absicht tat. Er wollte lieber Elysion haben, er war Lauras Bruder. Oh, entschuldige! Es war ja sogar ihr Drillingsbruder. Aber jetzt Ende der Diskussion!
„Rih, ich weiss, dass dein Trab sonst nicht so holprig ist, also benimm dich anständig!“, rief Laura aus. Sofort ging er nicht so schlimm, wie er es vorhin gemacht hatte.
„So ist es gut, jetzt ist es viel besser als vorhin!“, lobte sie Adriana. Sie nickte Adriana zu und Rih begann anzugaloppieren. Er machte fünfzehn Schritte, danach warf er sie wieder ab.
„Ich glaube du brauchst ein anderes Einhorn, Rih mag dich nicht!“, bemerkte Laura grinsend.
Rih meinte frech: „Ja, das glaube ich auch! Sie fällt viel zu schnell runter! Ausserdem bekomme ich fast keine Luft beim Traben, sie drückt mir viel zu stark die Lungen zu!“. Mit dieser Bemerkung stiess er sich mit hochgehaltenen Nüstern ab und flog davon.
„Typisch Rih, “ meinte Laura „Er duldet nur diejenigen, die ihm passen! Ansonsten wirft er jeden ab, der ihn reiten will!“
„Wen soll ich denn dann jetzt reiten?“, fragte Adriana verzweifelt.
„Wir finden schon ein anderes Einhorn! Ich habe schliesslich genug Einhörner als Freunde!“, tröstete Laura sie.
An ihre Tochter Laura gewandt meinte sie: „Bring Tauperle her, sie ist sanft und gutmütig zu ihren Reitern.“
Ihre Tochter nickte, stiess sich ab und flog zu den zwei Einhörnern, die am Anfang des Trainings weg geschickt worden waren. Sie brachte eines der Einhörner zurück und übergab es Adriana.
„Hat Rih wieder rumgetobt?“ fragte das Einhorn seufzend. Sie war genauso schön wie Shira.
„Oh ja, Aber du kennst ihn ja! Er kann blonde Haare nicht ausstehen!“, erwiderte Laura seufzend.
Tauperle ging hin, legte sich hin und meinte: ,,Steig ruhig auf! Ich werde mit dir aufstehen.“ Adriana tat es und Tauperle stand vorsichtig auf, damit sie nicht herunter fiel. Sie galoppierte an und es sah wunderschön aus. Laura nickte und Tauperle verfiel wieder in Schritt.
„Das sollte fürs Erste genügen!“ sagte Laura zufrieden. „Ihr dürft wieder zurück! Bald gibt es etwas zu essen!“
Im gleichen Augenblick kamen auch schon Sara und ihre Gruppe.
„Wie ist es gelaufen?“ fragte Laura grinsend.
„Einige sind heruntergefallen, aber sonst ist es katastrophal gelaufen und wie lief es bei dir?“, fragte Sara neugierig zurück.
„Nicht besser als bei dir, und heruntergefallen ist nur Adriana! Das aber nur weil Rih wieder herumgezickt hat!“, gab Laura augenrollend zurück. Sara lachte lauthals los: „Das ist doch wieder typisch Rih! Nur Unsinn im Kopf!“.
Auch Laura nickte leicht mit dem Kopf. Als sie fertig gelacht hatten, gab Laura den Einhörnern mit einem Wink zu verstehen, dass sie gehen konnten. Den Schülern gab sie ebenfalls mit einer Geste zu verstehen, dass sie ihr folgen sollten. Wieder gingen sie durch Gänge und Türme, bis sie schliesslich auf dem Trainingsplatz kamen. Dort waren alle Geräte weggeräumt und stattdessen standen Reihen von Tischen, die gedeckt waren dort. Einige Elfen deckten gerade den letzten Tisch, der auf der Plattform stand. Am Kopfende stand ein Sessel, der anders als die anderen aussah. Er hatte Polster und eine Elfe stand mit geschlossenen Augen dort.
„Ihr dürft euch unterhalb der Plattform einen Platz aussuchen! Aber zuerst werdet ihr euch fürs Essen umziehen! Carina, du wirst auf dem Podium der Estrade neben Sara essen, aber zuerst wirst du dich ebenfalls umziehen!“. Befahl Laura gebieterisch. Sie wandte sich ab und ging wieder weg. Ihre Tochter folgte ihr.
Sofort kamen einige Elfen und sagten: „Folgt uns bitte!“



Essen am Hof der Königin Narnias

Sara hielt Joy, Carina und Layla zurück und sagte: ,,Für euch liegen andere Gewänder bereit, da ihr alle bei mir essen werdet. Ich sitze gewöhnlich neben Laura, aber in den nächsten Tagen werde ich neben euch sitzen. Jetzt könnt ihr mir bitte ebenfalls folgen!“. Nach diesen Worten ging sie auf die Mauer zu und öffnete eine in der Mauer verborgene Tür. Als Joy drinnen war liess Sara sie offen stehen und führte sie in ein Zimmer. Sie nahm ein Gewand und sah es sich an. Eine Weile starrte sie es prüfend an und nickte zufrieden. Sie gab es Layla und nahm ein Armband vom Tisch. Sie reichte es zusammen mit einer Kette ebenfalls Layla. Sie ging zum nächsten Tisch und nahm auch ein Gewand weg und übergab es Joy. Diesmal suchte sie etwas länger nach einer Kette und einem Armband.
Sie wandte sich zu Carina und sagte: „Du wirst wieder das weisse Kleid anziehen. Es sollte ursprünglich hier sein. Ah da ist es ja“. Sie zeigte auf ein weisses Kleid, dass auf dem Tisch lag. „Dort hinten sind Umkleidekabinen“, fügte sie noch hinzu.
Sie zeigte auf eine Tür und setzte sich auf einen Stuhl. Sofort eilten die drei darauf zu und machten die Kabinen auf. Sie gingen hinein und schlossen die Türen hinter sich. Gerade als die Türen hinter den drei zu waren, kam Laura hinein und fragte Sara: „Haben sie alles?“
„Ja, sie haben alles“, antwortete Sara ruhig.
Laura nickte zufrieden. Sie selbst hatte keine Kampfkleidung mehr an, sondern ein wunderschönes blaues Kleid, das wie tausend Sonnenstrahlen funkelte. Zusätzlich hatte sie noch schlichte Flügel, die jede Elfe hatte. Anstelle der Kapuze hatte sie einen einfachen Goldreif mit einem Kristall auf dem Kopf. Zusätzlich hatte sie noch einen blauen Umhang mit einem Wappen an. Das Wappen war auf dem Umhang aufgenäht. Es waren drei Sterne. Einer war aus Goldfäden, der zweite aus Silberfäden und der dritte Stern schimmerte im dunklen Schwarz und blau auf. Sie waren in einem Dreieck angeordnet. Die Umkleidekabinen schlossen sich auf. Die drei Mädchen traten heraus. Carina hatte wieder das Aussehen der Göttin der Pferde. Joy hatte ein rotes Kleid, das mit einer Schleppe versehen war. Sie trug einen Armreif der nur aus blauen Saphiren bestand. Die Kette war aus einem schlichten Band, das ein roter Saphir als Anhänger hatte. Layla hatte ein violettes Gewand, das mit einem Umhang ausgestattet war. Es waren vierzig Saphire eingenäht. Die Kette bestand ebenfalls aus einem schlichten Band und einem blauen Saphir. Nur das Armband war anders. Es bestand aus einem Stoffstreifen und einem eingenähten Diamant.
Alle Kleider, die Edelsteine eingenäht hatten, waren von Miriam gemacht worden, da das auch zum Beruf Diamantenschleifen dazugehörte. So brachte sie immer wieder alle Leute ins Staunen, denn sie war darin sehr geschickt.
Laura sah sie mit einem prüfenden Blick an und nickte zufrieden. Sie machte mit einer Handbewegung klar, dass sie ihr folgen sollten. Sie traten auf den Platz. Dort waren alle Krieger, Kämpfer, Schüler, Lehrer und Einhörner versammelt. Wieder erkannten die Schüler und Lehrer Laura nicht. Alle dachten, dass sie eine hohe Persönlichkeit wäre, die Laura besuchte. Laura sah hoheitsvoll in die Runde und ging auf die Plattform zu. Sara folgte ihr mit den drei Mädchen. Dabei achtete sie darauf, dass sie nicht auf die Schleppe von Lauras Kleid trat. Am Kopfende des Tisches waren noch fünf Plätze frei. Der eine war der bequeme Sessel. Die Elfe stand immer noch mit geschlossenen Augen da. Als die Schritte auf sie zukamen, zog sie den Stuhl vom Tisch weg. Sofort wurden alle anderen Stühle ebenfalls nach hinten gezogen. Laura nickte und setzte sich hin. Die Elfe schob den Stuhl wieder an den Tisch. Sofort setzten sich alle ebenfalls hin. Sara sass direkt links von Laura. Neben sie kam Carina. Layla sass zwischen Carina und Joy.
Da sagte Laura etwas, was Carina und die Schüler und Lehrer nicht verstanden: „Es al fir nor del ker anor is ela!“.
Im gleichen Augenblick strömten mehrere Elfen mit Platten Essen aus einem Tor. Die Elfin hinter Lauras Stuhl stand immer noch dort, wo sie schon vorhin gestanden hatte, diesmal hatte sie aber ihre Augen offen. Laura befahl ihr: „Ich kann mir selber nehmen, was ich brauche Seriala! Schick mir aber noch meine Leibwache her, bevor du dich zurückziehst. Du darfst dich jetzt zurückziehen und auch essen gehen.“
„Wie Ihr wünscht Laura!“, sagte sie mit leicht geneigtem Kopf. Sie zog ihre Hand zu ihrer Schulter und führte sie weg und wieder zu ihrer Schulter zurück. Dabei sagte sie: „Ataee Laura!“. Laura machte dieselbe Geste und sagte ebenfalls: „Ataee Seriala!“. Die Elfe wandte sich ab und flog weg. Als sie den fragenden Blick von Carina, Joy und Layla sah, sagte sie einfach: „Verabschiedung und Begrüssung unter den Elfen.“ Bevor Carina weiterfragen konnte, standen vier Elfen neben ihr. Sie sagten und taten dasselbe wie die Elfe vorhin und Laura erwiderte den Gruss ebenfalls.
„Ihr habt uns rufen lassen, Laura?“, fragte die vorderste Kämpferin.
„Ja, hab ich, es ist aber nicht wegen mir oder meiner Familie, ich brauche euch wegen einer neuen Idee. Ihr sollt meine Doppelgängerin in Wildhaus benachrichtigen! Es ist wieder Zeit, dass wir frische Kräfte haben“, gab sie als Antwort.
Die Kämpfer nickten und fragten: „Wo werden wir sie treffen?“
„Ihr werdet sie morgen unterstützen und sofort zu den anderen Neulingen zuteilen!“, antwortete Laura ruhig.
„Wie viele gebt ihr uns mit?“, fragte deren Anführerin.
„Nennt mir eine Zahl und ich werde sie euch geben“, gab Laura wieder zur Antwort. Sie überlegte: „Hm, ich denke 500'000 sollten genügen!“
„In Ordnung, ihr werdet in der Pause angreifen und sie herbringen. Geht noch zu Mirjam, wenn sie zurück ist, und lasst euch die Truppen geben. Ach ja, bevor ich’s vergesse! Ihr werdet erst morgen angreifen. Das ungefähr so in der zehn Uhr Pause!“.
Die Anführerin der Wache nickte und grüsste nochmals. Auch Laura grüsste und die Elfen gingen zu einer Elfin nahe am Fussende des Tisches. Laura atmete auf und sagte: „Jetzt wird erst mal gegessen, bevor es am Nachmittag weitergeht“. Sofort kam eine Elfe mit einer Platte an den Tisch geeilt und fragte, was sie essen wolle.
„Nur etwas Kleines, nichts Grossartiges, am besten Bohnen mit Speck und Vildenbeerensaft zum Trinken!“, meinte Laura ungerührt. Zu den vier gewandt sagte sie: „Ihr dürft etwas auswählen, was ihr wollt.“
Sara sagte: „Mir bitte Bananen, Vildenbeeren, Sildarkräuter und ebenfalls Vildenbeerensaft.“
„Was gibt es den so für Sachen?“, fragte Layla neugierig.
„Was du am liebsten hast“, erwiderte Laura schulterzuckend.
„Gut, dann nehme ich ein wenig Schinken, Reis, Ananas und wie nennst du diesen Saft?“, fragte Layla.
„Gut, und ihr nehmt was?“, fragte die Elfe Carina und Joy.
„Wenn es geht bitte Spinat, Wurst und auch diesen Saft, den die anderen nehmen.“ sagte Joy zielbewusst.
Bei der Erwähnung von Spinat verzog Laura ihr Gesicht. Igitt, nicht nur sie hatte Spinat nicht gerne, sondern auch ich.
Carina überlegte einen Moment, dann meinte sie: „Für mich bitte Früchte und auch Vildenbeerensaft.“
Die Elfe nickte, winkte einige andere Elfen mit Platten her und sie nahm etwas von ihrer Platte und stellte es vor Laura hin. Diese nickte und sagte: „Serel iren!“. Die Elfe nickte und ging weiter. Die anderen Elfen kamen auch zum Tisch und stellten jedem das gewünschte vor die Nase hin. „Wo bleibt der Vildenbeerensaft?“, fragte Laura ungeduldig.
Die letzte Elfe kam und stellte allen einen Becher auf den Tisch. Sie seufzte zufrieden und begann zu essen.