Geschichte: Letzte Engel der Nephelim


 Letzte Engel der Nephelim
Buch:
  -
Autor:
 Mary-Margret
Datum:
 12.10.2014 16:01

Passiert auf C. Clares Bestsellern Mortal Instruments. Weicht jedoch stark davon ab.

Die Landstrasse lag in Zwielicht der Abenddämmerung. In der Ferne war eine Stadt zu erkennen. Die westliche Seite der Hochhäuser leuchtete schwach rot. Das hohe braun-grüne Gras auf beiden Seiten der Strasse wogte im Wind. Noch war die Nacht nicht herein gebrochen, ungeachtet dessen funkelte ein Stern am Firmament. Jäh würde der Stern grösser und heller. Bedrohlich schwoll er an. Tatsächlich kam der Stern näher. Eine junge Gestalt schälte sich aus seinem Licht. Ein Mann in einem schwarzen, fliesenden Gewand. Die Haut glich frisch gefallenem Schnee. Ein Jeder musste glauben sein Schopf stehe in Flammen so rot war sein Haar. Brennend hell war die Iris seiner Augen. Aus den breiten Schulterblättern sprossen riesige Flügel, schwarz wie die eins Rabens. Sanft schwebte der dunkle Engel dem Erdengrund entgegen. Sein Gesicht verriet keine Regung als seine nackten Füsse den harten Asphalt berührten. Die Flügel verschwanden in diesem Moment und nicht nur das: Der Mann trug anstelle des fallenden Gewands Jeans, demolierte Bikerboots, ein T-shirt einer Rockband und dazu eine schwarze Lederjacke. Der Engel grinste, griff in die Brusttasche seiner Jacke und holte eine Sonnenbrille hervor. Er setzte sie auf ungeachtet der späten beinahe sonnenlosen Stunde. Bestimmt packten die weissen, formvollendeten Finger etwas in der Luft. Ein glänzendes, schwarzes Motorrad stand plötzlich mitten auf der Strasse, die rechte hatte er um den Gashebel der Maschine geschlungen. Eine Welle von Nostalgie, liess den Gesandten an sein früheres Pferd denken, damals als man mit einem schwarzen Hengst weit weniger auf gefallen war als mit einer Harley. Geschmeidig stieg er auf. Das Geräusch einer startender Harley Davidson war doch eine ganze eigene Sache im Vergleich zu einem schrillen Pferdewiehern. Das Bild eines gewöhnlichen Motorradfahrers war jetzt täuschend echt. Niemand würde ihm einen zweiten Blick schenken, höchsten auf Grund seiner eleganten Gesichtszüge und muskulösen Oberkörper. In diesen Falle würden die Betrachter lediglich das sehen, was sie sehen wollten: einen potenziellen Liebhaber. Keinen Dunklen Engel, der den Tod bracht. Denn das war seine Aufgabe. Der Mann war ein Todesengel. Nun holte der Todesengel nicht irgendjemand, er nahm die, welche dem Tod geweiht waren. Ihm zu entkommen suchten. Keine Vampire. Nein, diese verzweifelten Gestalten hatten einen Pakt mit ihm geschlossen um den Tod zu entkommen. Die Untoten fielen nicht in seinen Zuständigkeitsbereich. Die Menschen genau so wenig. Sie fanden von selbst in den Tod. Gleichgültig ob es ihr Wunsch war oder nicht. Zu schwach waren sie um sich gegen das Sterben zur Wehr zu setzen. Doch es gab jene in dessen Adern stärkeres Blut floss. Das Blut der Engel. Jene waren halb Mensch, halb Engel. Schattenjäger nennt man sie oder in der alten Sprache: Nephelim. Wenn ein Schattenjäger im Sterben liegt klammert er sich ans Leben. Das heilige Blut erlaubt es ihnen, denn ein Teil von ihnen ist unsterblich und die Todesengel erlöst sie aus ihrem aussuchtlosen Kampf. Früher oder später unterlagen sie alle. Der dunkle Engel sah vor seinem geistigen Auge klar sein erster den er holen müsste. Ein Junge von 12 Jahren. In einer Schlacht am Rhein gegen das römische Reich war der Knabe von einer Lanze durchbohrt worden. Ein Mensch wäre sofort tot gewesen. Nicht der junge Germane, er lebte fort unter Todesqualen, aber er lebte. Auf einem Karren- die Lanze noch im Leibe- wurde der Junge nach Hause gebracht zu seiner Familie. Die Leute im Dorf des Schattenjägers nannten seine Mutter eine Hexe und Wahrsagerin. Sie war zweifelsohne ein Nephelim wie ihr Sohn. Blut war der Schlüssel zu dem was man war. Er hatte die Familie beobachtete, gesehen wie die älteste Schwester des Tot Geweihten die heimische Hütte verlies um Wasser zu holen. Er hatte seinen Chance ergriffen und war ins Haus geschlichen. Ein Schattenengel konnte es vermeiden gesehen zu werden. Die Mutter des Jungen hatte gekocht, ihr Rücken hatten sie dem Sterbenden zugewandt. Sie drei waren alleine gewesen. Geübt hatte sie rote Rüben geschnitten. Die Rüben waren in brodelndes Wasser geworfen worden, das Küchenmesser jedoch war auf dem wurmstichigen Holztisch liegen geblieben. Mit einer fliessenden Handbewegung hatte der dunkle Engel das Messer an sich gebracht. Es war eine hässliche Klinge gewesen: schartig, leicht geschwungen, spitzgenug ein Schwein zu erstechen und scharf. Als der Engel mit seinem Daumen über die Schneide gefahren war, war blass goldenes Blut hervor gequollen. Beinahe hätte er es fallen lassen. Nie zuvor war der Engel verletzt worden. Es war ein Graus gewesen. „Ich fühl mich wie ein verdammter Mensch“, hatte er voller Zorn gedacht. Zischend hatte sein Blut den Boden berührt. Er hatte sich wieder seiner Aufgabe besonnen. Der Knabe hatte zuckte in seinem Bett gezuckt und hatte die Augen verdreht bis das Weiss an Stelle der Iris getreten war. Das Kind hatte ihn nicht bemerkt, niemand sah wie der Totesengel hinter sein Opfer getreten war. Die Waffe zog, sie ansetzte und in das junge, zarte Fleisch schnitte. Rotes Nephelin Blut war gespritzt. Auf entsetzliche Art war ein Gurgeln aus der durchtrennten Kehle des Germanen gedrungen. Ein Klirren war zu vernehmen gewesen. Die Mutter des Jungen hatte den Engel entsetzt angesehen. Zu ihren Füssen hatte ein Haufen Scherben gelegen, die einmal eine Schüssel gewesen sein mussten. Da hatte sein Opfer endlich vom Leben losgelassen. Das alles mag schrecklich klingen, aber der Nephelin war in gewisser Weise tot schon bevor ihm die Kehle durchgeschnitten wurde. Sein heiliges Blut ermöglichte es ihm, dass was Menschen verwehrt blieb. Eine Ungerechtigkeit, die nicht tolerierbar war. Ausserdem waren die Quallen zu gross für einen Nephelin untragbar, selbst wenn ihnen dadurch noch ein paar Jahre blieben. Innerlich waren sie tot und das wussten sie. Trotzdem war das Leben zu süss, zu vertraut. Man musste ihre Körper zerstören. Am einfachsten war den Kopf abzuschlagen oder die reduzierte Form davon die Kehle zu durchtrennen-die beliebteste Methode-, die aufwendigere, dafür poetischere Art war das Entnehmen des Herzens. Der dunkle Engel erreichte die Stadt. Vor einer Bar stoppte er. Izzy’s stand in grellen Leuchtbuchstaben über der Tür. Der Engel kramte in seiner Jackentasche nach seinem Mobiltelefone. Auf dem Display standen 3 Namen und 3 Adressen.
Nora Stuard, Albert Street 21A, East End.
Zack Underwood, York Street 8, Greenville.
Clarentin Johnathan Wingsfield, St. Thomas Church, 2st Avenue, Downtown.

Nora Stuard lebte einsam in einer schäbigen Wohnung mit kleinen Fenstern, die kaum Licht durchliessen. Zitternd lag sie auf einer Matratze. Der Tod hat sie fest im Griff. Nur ein Fünkchen Leben glühte in ihrem Leib. Das Fieber glühte hingegen in ihr umso mehr. Er durch suchte Küche und Bad nach einer angemessen Waffe. Es musste eine irdische Waffe sein. Engelsblut durfte niemals durch eine himmlische Klinge fliessen. Nora Sturads Seele entschwand leicht. Lässig zog er ein Streichholz über den Reissverschluss seiner Bikerjacke, worauf es entflammte. Genüsslich entzündete der Todesengel eine Zigarette.

Clarentin J. Wingsfield schreckte im Schlaf hoch. Es ist als hätte eine kalte Hand nach meinem Herz gegriffen. Niemand war im Schlafzimmer. Der weisse Vorhang schwebte gespenstisch auf und ab. Eine Polizeisirene hallte an seinem Block vorbei. Clarentin setzte sich im Bett auf. Blind in der Dunkelheit starrten seine Augen an die Wand. Da fiel es ihm wieder ein. Nervös tastete er seinen Arm ab. Die Wunde war noch immer da und schmerzte grässlich. „Die Heilrune hat nichts genützt“, schoss es ihm durch den brummenden Schädel, „Die Feen hatten Recht behalten. Ich werde sterben.“ Er stolperte ins Nebenzimmer, spürte das Dämonengift in seinen Körper pulsieren, sich in Richtung seines Herzes fressend. Es konnte für ihn noch nicht das Ende sein. Nephelim starben jung. Manchmal gefeiert und in Ehren unter den Tränen, deren die sie liebten und die sie auf Erden zurück liessen und zuweilen allein und ungeliebt, unehrenhaft, ein bösartiges Wesen. Clarentin würde geliebt, eine instinktive, bedingungslose Liebe und trotzdem würde niemand um ihn weinen. Nein, man würde ihn auch nicht ehren, vermutlich würde er an Ort und Stelle, wo er sich zum Sterben niederlegte, verrotten. Und sein Sohn Sterling ebenfalls, der eine, den ihn liebte und denn Wingsfield über alles liebte. Der Junge war noch ein Baby .Ohne seinen Vater würde er elendig verhungern. Und das musste sein Vater verhindern. Clarentin Wingsfield musste am Leben bleiben. Wenn Runen nichts halfen dann eben, etwas anderes. Doch zuerst musste er dem Diener des Todes entkommen. Ein Todesengel liess für gewöhnlich nicht lange auf sich warten. Zu schnell galt man als tot. „Am besten verschwinden wir von hier“, sprach Clarentin und hob Sterling aus seinem Bettchen. Der Junge schlief wie ein Stein. Er packte Sterlings und seine Habe in eine Sporttasche. Sonderbar schnell ging Clarentins Atem. Stossweise. Verwandelte sich allmählich in ein raues Rasseln.

Der Geruch von Werwölfen lag in der Luft. Obwohl mit jeden Schritt den, der Todesengel tat, der Wolfsgestank abebbte, verschlug er noch drei Strassen weiter jedem den Atem. Zack Underwood hatte gegen die Lykanthropen gekämpft, verzweifelt hat er den Versuch unternommen einen Aufstand der Schattenwesen zurückzuwerfen. Aus Arroganz hatte nicht aufgeben wollen und war Werwölfe, Vampire und einige Hexer in den Tod reissenden niedergegangen. Der Leitwolf hatte ihn kopfüber an der Decke aufgehängt als Strafe für die grausame Herrschaft der Nephelim und als Rache für ihre Gefallenen. Zack hatte um einen raschen Tod gebettelt und der dunkle Engel hat ihm diesen gewährt. Der letzte war wohl im Institut St. Thomas Church, die Zentrale aller Schattenjäger in einer Stadt. Jedes Institut hat eine Familie, die es leitete. Wie sie die Zentralen hüteten, schätzten sie ebenso ihr reines Schattenjägerblut. Niemals nahmen sie ein Nephliem auf, dessen Mutter oder Vater Menschen waren. Man konnte sie durchaus mit den rein Blütler Familien aus Harry Potter vergleichen. „Diese Schattenjägerstämme wären bestimmt allesamt Slytherings“, sinnierte der Engel und lächelte insgeheim. Ja, der Bote des Todes war ein Harry Potter Fan. Man hatte tags über jede Menge Freizeit als Engel, besonders weil sie keinen Schlaf benötigten.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.10.14 17:39.

 Re: Letzte Engel der Nephelim
Autor:
 lynggs (Profil)
Datum:
 12.10.2014 19:26
Bewertung:
 

Es ist gut geschrieben, aber diese Art Geschichte gefällt mir nicht. Die Bewertung fällt mir daher schwer und ich gebe die Sterne als Durchschnitt aus diesen beiden Aspekten.
Fantasy scheint sich mit so schrecklichen Sachen zu beschäftigen, ich habe aber lieber Science Fiction.

 Re: Letzte Engel der Nephelim
Autor:
 Mary-Margret
Datum:
 13.10.2014 09:08
Bewertung:
 

Verstehe ich. Science Fiction find ich aber auch ziemlich brutal.
Vor allem diese Teenager-Wettkämpfe und Apokalypsen.
Trotzdem Danke für die Bewertung

 Re: Letzte Engel der Nephelim
Autor:
 anonym24301
Datum:
 18.11.2014 21:21
Bewertung:
 

Naja mein Ding ist es nicht aber es ist sehr gut geschrieben!!!!!