Ich verstaute meine Schulbücher in meiner Tasche. Es war sechs Uhr morgens. Viel zu früh, aber ich musste leider eine halbe Stunde laufen, bis ich an die Bushaltestelle kam. Alleine lief ich los, die Tasche lässig über der Schulter. Ab und zu gähnte ich laut. Heute war Mittwoch und in der ersten Stunde Deutsch. Ich erreiche die hell erleuchtete Bushaltestelle, wo mich mein bester Freund Ilajah bereits erwartete. Ich kenne ihn schon seit dem Kindergarten. Damals hassten wir uns allerdings wie die Pest. Aber irgendwann in der fünften Klasse wurden wir Freunde. Ich begrüsste Ilajah mit einer Umarmung und er zwinkerte mir zu. "Hast wohl nicht so lange geschlafen was?" Als Antwort bekam er ein langes und lautes Gähnen und er lachte. Im Bus setzten wir uns nebeneinander. Der Bus fuhr mit einem Brummen los. Ilajah malte Herzen auf die beschlagene Fensterscheibe und ich beobachtete ihn. Er hat braunes Haar, welches ihm sanft in die Stirn fällt. Seine blauen Augen verzaubern mich jedesmal wenn sie mich so verschmitzt ansehen. Er ist einen guten Kopf grösser als ich und total sportlich, er interessiert sich sehr für Computer. Würde mich nicht wundern, wenn er später etwas in diese Richtung als Beruf mahen wird. Ich starrte ihn verträumt an und er bemerkte es, oh wunder, er drehte sich lächelnd zu mir um. Ertappt und mit hochrotem Kopf wandte ich mich ab und starrte auf meine Hände. Ich sollte wirklich wieder mal meine Nägel Feilen.
In der Schule wuselten alle Schüler auf dem Gang herum als würde irgendwo irgendwas Gratis verteilt werden. Hatte ich irgendwas verpasst? Ich steuerte mit Ilajah auf unser Klassenzimmer zu. Gerade als ich die Tür öffnen wollte, knallte sie mir plötzlich gegen die Stirn. Ich fluchte und Desiree schaute mich ganz erschrocken an. -An dieser Stelle möchte ich kurz einwerfen, das ist meine beste Freundin.- "Tut mir echt Leid Les. Ich wollte das nicht." "Schon gut Desiree. Schmerzt nur ein wenig", antwortete ich ihr und umarmte sie zur Begrüssung. Ilajah fragte mich besorgt ob es mir gut ginge und ich nickte. Vermutlich schaute ich ihn gerade mit einem dieser bekannten Hundeblicke an, er ist auch zu süss aber immer noch mein bester Freund wesshalb eine noh engere Beziehung nicht funktionieren würde. Wir setzten uns an unsere Plätze. Ilajah sass genau hinter mir und Desi nahm mir schräg gegenüber platz. Ein dickbäuchiger, glatzköpfiger Mann betrat das Zimmer. Bei jedem seiner Schritte bebten die Pulte. Es war unser geliebter Herr Müller, unser Deutsch- und Klassenlehrer. Er versuchte immer saulustige Witze zu reissen und am Ende lacht er alleine. Manchmal tut er mir Leid. Eine sehr lange Deutschstunde, mit vielen interessanten Witzen, geht vorüber. Nach der Stunde und in einer kurzen Pause setzten wir, also Desi, Ilajah und ich, uns auf eine kleine Bank auf dem Pausenplatz. Wir unterhielten uns angeregt als uns plötzlich ein gutaussehender Typ ansprach:"Hey, tut mir Leid, ich bin neu hier. Kann mir jemand von euch sagen, wo das Rektorat ist?" "Den Gang runter und dann rechts", antwortete ich. "Danke. Ich bin übrigens Tom." "Ich heisse Alessia aber alle nennen mich nur Les." "Freut mich. Vielleicht kannst du mir mal die Schule zeigen." " Klar, vielleicht." Tom verabschiedete sich und läuft den Gang hinunter. "Vielleicht? Mann Les, bist du bescheuert?" Ich schaue Desi fragend an. "Hey, der Typ ist heiss!", obwohl der Typ irgendwas hat, as Ilajah nicht hat und ihn sehr interessant macht. "Kannst ihn ja haben wenn du willst.", , obwohl der Typ irgendwas hat, as Ilajah nicht hat und ihn sehr interessant macht. Desi verdrehte die Augen. "Ich finde, der Typ ist ganz schön eingebildet", kommentierte Ilajah. Desi zeigte ihm nur einen Vogel und ich lachte.
Als ich wieder im Klassenzimmer sass, tauchte Tom neben mir auf. "Schön ein bekanntes Gesicht zu sehen." Ich nickte lächelnd und er setzte sich neben mich. Toll. Wirklich toll. Desi zwinkert mir nur vielsagend zu. "Darf ich dich nach der Schule zu einem Eis einladen?" "Es ist doch Winter." "Dann... Dann lade ich die auf eine heisse Schokolade ein." "Klar, warum nicht." Hatte ich ihm wirklich gerade zugestimmt? "Okay, dann treffen wir uns nach der letzten Stunde draussen beim Eingang." Genau in diesem Moment betrat wieder Herr Müller den Raum und begann eine Mathestunde in dem wir lernten, was der Satz von Phythagoras ist. Nach der Stunde wollte meine Freundin alles über mein Gespräch mit Tom erfahren. Als ich erzählte, dass ich mich nach der Schule mit ihm Treffen werde, lief Ilajah, der neben uns aufgetaucht war, wortlos davon. "Was hat er denn auf einmal?" "Keine Ahnung." "Der ist bestimmt auf dei Date mit Tom eifersüchtig, Alessia." "Ach Quatsch, wieso auch. Wir sind schliesslich nur Freunde und überhaupt, das ist gar kein Date!" "Jaja. Ciao und gehe es nicht gleich zu wild an." Ich schüttelte nur lachend den Kopf und Desi verschwand grinsend hinter der nächsten Ecke. Ich packte meine Bücher in meine Umhängetasche und wuschelte mir durch meine Haare. Ehrlich gesagt, war ich ganz schön aufgeregt. Draussen erwartete mich Tom schon. "Hy Les! Kanns losgehen?" "Hey Tom! Klar." Er brachte mich zu einem romantischen Café. Er hielt mir sogar die Tür auf, was für ein Gentleman. Irgendwie ist er doch ganz süss. Seine kurzen blonden Haare sind ein schöner Kontrast zu dem leicht gebräunten Gesicht. Er sieht gar nicht eingebildet aus, wie Ilajah meinte. Als wir uns an eine kleine roten und runden Tisch setzten, sagte Tom geheimnisvoll:"Ich habe noch eine Überraschung für dich." "Was denn?", fragte ich neugierig. "Das wirst du schon sehen...", antwortete Tom.
