Als der erste Schnee gefallen war, ging ich mit meiner besten Freundin Lea raus in den Garten, um einen schönen Schneemann zu bauen. Er war genauso groß wie wir und er hatte meine Mütze auf, eine Karottennase und natürlich Knöpfe aus kleinen Steinen, die wir aus unserem Garten stibitzt hatten. Seit November stand dieser Schneemann jetzt schon an seinem Platz. Kurz vor Weihnachten hatte ich eine geniale Idee. Ich sagte zu Lea: "Wir sollten ihm eine richtige Familie dazu bauen. Er steht schon einige Wochen alleine und ich finde er hat wirklich ein richtig schönes Weihnachtsfest verdient." Sie willigte ein. Also zogen wir unsere Schneestiefel und unsere Jacken, Schals und Handschuhe an und gingen hinaus in den Garten. Kaum kamen wir um die Ecke und konnten unseren Schneemann sehen, erschraken wir auch schon. Sein Anblick war einfach grauenvoll. "Die Mütze ist ja total verrutscht und die Knöpfe sind alle rausgefallen! Schnell, bauen wir ihn wieder zusammen, damit es später die schönste Schneefamilie in unserer Stadt wird", meinte Lea. Also fingen wir an, seine Kugeln wieder gerade aufeinander zu stellen, die Knöpfe wieder an den richtigen Platz zu stecken und auch die Mütze wieder richtig auf die oberste Schneekugel zu setzen. Sobald wir damit fertig waren, rollten wir die ersten Kugeln für unsere Schneefrau. Wir hatten viel Spaß da wir uns gegenseitig immer wieder mit Schneebällen bewarfen. Die Schneefrau war schnell fertig gestellt und auch die Kinder der beiden waren bald rechts und links neben den Eltern platziert. Die Schneefrau bekam eine Mütze von Lea auf den Kopf und die beiden Kinder kleine Äste als Haare. Als wir fertig waren, gingen wir zurück ins Haus, um uns ein wenig aufzuwärmen. "Eine heiße Schokolade wäre jetzt schon", meinte ich, als Lea und ich unsere Schneesachen ausgezogen hatten, wir ließen sie einfach mitten um Flur liegen und als meine Freundin und ich dann in der Küche waren, rief meine Mutter , wir sollten zurück kommen und unsere Jacken und Hosen auf die Heizung hängen, damit sie trocknen konnten. Wir schauten gemeinsam aus dem Wohnzimmerfenster, die eiskalten Hände um unsere Kakao Tassen gelegt und betrachteten unsere Schneefamilie. Ich bemerkte:" Sie sehen glücklich aus." "Hmm", meinte Lea nur. Vielleicht war sie einfach nur müde, ich auch. Am Abend schlief ich sehr schnell ein denn ich bemerkte, dass mich das Bauen im Schnee doch sehr angestrengt hatte. Tage vergingen und bald schon war Weihnachten. Er war einfach wundervoll. Ich erhielt viele schöne Geschenke. Natürlich bekam ich auch eines von Lea. Es war eine Halskette mit selbst aufgefädelten Perlen. Von mir bekam sie eine selbst bemalte kleine Schachtel, in der man ganz besondere Dinge aufbewahren konnte. Ich hatte auch so eine und ihre Kette kam gleich dort hinein. Die wollte ich nie verlieren, genauso wie die vielen anderen Dinge, die ich im laufe der letzten Jahre schon so gesammelt hatte. Als die Aufregung der letzten Tage wieder nachließ und die Geschenke nicht mehr so ganz interessant waren, kam Lea wieder zu mir und wie wollten ins Schwimmbad gehen. Vorher jedoch hatten wir beschlossen, nach unserer Schneefamilie zu sehen. Doch, nachdem wir um die Ecke unseres Hauses in den Garten gingen, traf uns fast der Schlag. Die Schneekinder waren schon komplett verschwunden und der Schneemann und die Schneefrau waren auch schon kleiner geworden! Als ich mir unseren Schneemann mal genauer ansah, fiel mir gleich etwas auf und ich sagte zu Lea: "Schau doch mal, der Schneemann weint." Sie kam näher heran und nickte. "Tatsächlich, und die Schneefrau fällt in sich zusammen." Wir nahmen ihnen die Mütze ab und verabschiedeten uns. Mit trauriger Stimme sagt ich: "Tschüss, Schneemann. Bis zum nächsten Jahr!"
