Geschichte: HEXENBLUT Kapitel 4


 HEXENBLUT Kapitel 4
Buch:
  Hexenblut
Autor:
 sera
Datum:
 27.09.2015 15:35

KAPITEL 4

Ich wache durch ein lautes Knarren auf. Was war das? Ach, war sicher nur der Wind. Nein, das sind doch Schritte. Hier im Haus? Ich schrecke hoch. Ich weiss nicht warum, mein Herz pocht mir bis zum Hals,
ach was, bis zum, keine Ahnung was!
Ich schlüpfe aus dem warmen Bett und schleiche mich aus dem Zimmer hinaus. Geräusche dringen aus dem Wohnzimmer unten. Ich steige die Treppe hinunter. Knarr!!! Ich vergass die zweitoberste Stufe. Die
knarrt so schrecklich. Ich bleibe wie erstarrt stehen. Für Minuten? Für Sekunden? Ich weiss es nicht. Es tut sich nichts. Ich steige die Treppe weiter hinunter. Ich schaue in der Küche nach. Nichts. Im
Badezimmer. Nichts. Im Wohnzimmer, da sind doch Geräusche. Da, das Licht hat gerade jemand angeschaltet. Ich sehe einen Schatten. Hä? Er klopft die Wände ab? Und jetzt auch noch den Fussboden?
Das ist sicher mein Vater, der mal wieder Schlafwandelt. Ich muss grinsen. Ich stosse die Tür auf und will gerade meinen Vater ansprechen, ich weiss, Schlafwandler sollte man nicht wecken, als ich die
Gestalt mit einem du kelblauen Umhang in unserem Wohnzimmer stehen sehe. Ich starre mit offenem Mund hin. Die Gestalt dreht sich um, wohl die offene Tür bemerkt, und ich sehe, nein das kann doch nicht
sein. Mich starren zwei erschrockene violette Augen an, die schwarz geschminkt sind und ein perlmutt farbenes Gesicht das von schwarzen Locken umrahmt wird. Die Frau richtet sich auf und starrt mich eindringlich
an. Sie murmelt irgendwelche Worte, welche ich nicht verstehen konnte.
Ich bin plötzlich so müde. Ich will nur noch schlafen. Am liebsten im Stehen. Kann ein Mensch im Stehen schlafen ohne um zu fallen? Das ist mir im Moment egal. Ich schliesse einfach die Augen und döse
ein.

Die Sonnenstrahlen wecken mich am nächsten Morgen. Ich strecke mich und lasse mir den Traumnoch mal durch den Kopf gehen. Oder, war es womöglich gar kein Traum? Also eine Frau mit violetten Augen, das
ist ja eher unwahrscheinlich. Ausser sie trägt Kontaktlinsen. Ich schlage die Bettdecke zurück und strecke mich noch mal. Ich frage mich, wie ich ins Bett kam. Ich nehme mal an es war kein Traum. Wie
sollte ich dann in mein Bett gelangen, wenn ich im Wohnzimmer eingeschlafen bin? Hat mich diese Frau ins Zimmer hochgetragen? Ich laufe runter ins Wohnzimmer. Nichts, was auf den nächtlichen Besuch hinweisen
könnte. Ich steige wieder die Treppe hoch in mein Zimmer. Schon neun Uhr. Ich sollte mich anziehen. Ich ziehe eine Schublade der Kommode auf und nehme eine Jeans und ein blaues T-Shirt nach vorne.
Was liegt denn da neben dem Bild von meiner Grossmutter? Ein Pentagramm. Mir ist, als hätte ich sowas schon mal irgendwo gesehen. Der fünfzackige Stern ist von einem Kreis umgeben. Der Anhänger baumelt
an einer goldenen Kette. Ich laufe zu meinem Spiegel im Bad und lege mir die Kette um. Ich schaue mich zufrieden an und laufe wieder raus. Plötzlich wird mir ganz warm. Sogar heiss. Was soll das? Ich
fasse zu der Kette und schrecke sogleich zurück.Der Anhänger ist ja total warm!
Wie kann denn das sein. Eine Kette die plötzlich heiss wird. Und jetzt ist sie wieder kalt. Komisch. Naja, egal.
Morgen ist Montag und mein erster Tag an meiner neuen Schule. Mir graut es jetzt schon davor. Umso mehr will ich den heutigen Tag noch ausgiebeig geniessen. Ich gehe in die Küche runter und hole mein
Frühstück nach. Meine Eltern sind im Garten und räumen da irgendwas um, oder so. Ich richte noch mein Zimmer fertig ein und beginne ein Buch zu lesen, welches mir meine Oma geschenkt hatte. "Magie für
Junghexen" von Monika Molitor, so lautet der Titel. Ich wahr sehr überrascht, als ich es gsehen habe, aber es weckt auch meine Neugier. Weswegen ich auch zu lesen beginne.
Es steht viel darüber, wie man eine Hexe wird oder wie ein Hausaltar einer Hexe aussieht oder über die Elemente ist auch was geschrieben oder über die Jahreskreisfeste der sogenannten Wicca-Religion.
Draussen wird es schon langsam dunkel und ich bekomme hunger. Ich laufe in die Küche runter und schon wieder knarrt die Treppe. Knarr! Meine Mum hat schon Essen gemacht. Es gibt Spaghetti mit Tomatensauce.
Eines meiner Lieblingsessen. Ich bbegrüsse meine Eltern, da ich sie Heute noch nicht gesehen habe und wenn dann nur von weitem, und setze mich an den Tisch. Ich schöpfe mir eine grosse Portion und schlinge
die Spaghetti nur so herunter. "Morgen beginnt die Schule. Hast du die Bücher schon gepackt, die du bekommen hast?" "Ja Mum, hab ich. Erinnere mich bloss nicht an die Schule." Ich stopfe mir eine weitere
Gabel voll in meinen Mund. "Das schaffst du schon Carol. Als ich in deinem Alter war..." "Ja Dad, ist schon gut. Ich habe verstanden." Ich weiss, es ist unhöflich jemanden zu unterbechen, aber da mein
Vater sonst mit einem ewig langen Vortrag begonnen hätte, fand ich das angebracht.
Nachdem ich meiner Mutter beim Abwasch half, das Haus hat leider keine Abwaschmaschine, mache ich mich bettfertig und lege mich ins Bett. Beinahe hätte ich noch die Kette vergessen auszuziehen. Schnell
streife ich mir die Kette über den Kopf und lege sie auf die Kommode. Der Schein des Mondes dringt durch mein Fenster und beleuchtet meine Sitzecke im Erker. vor mich hin träumend, schlafe ich endlich
ein.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.10.15 19:26.