www.lernen-mit-spass.ch

Geschichte: Leben und Liebe in Mittelerde 2

Leben und Liebe in Mittelerde 2

Buch:		Leben und Liebe in Mittelerde
Autor:		Tariel (Profil)
Datum:		15.12.2015 19:09

Kapitel 3

Ich schulterte meine Tasche und drehte mich zu Elras um.
„Kommst du mit, oder bleibst du hier?“, fragte ich ihn, doch er schüttelte zu meiner Enttäuschung den Kopf.
„Nein“, erwiderte er und wirkte dabei fast ein bisschen traurig. „Ich muss hierbleiben. Bleibt also nicht zu lange fort.“ Ich nickte und schlenderte langsam den verschlungenen Pfad entlang, der hier begann und erst am Ende des Düsterwaldes wieder endete, doch so weit war ich noch nie gegangen. Folgte man ihm lange genug, kam man schließlich auf einer, meistens sonnenbeschienenen, Lichtung mitten im Düsterwald an. Ich liebte diesen versteckten Platz, da ich dort meine Ruhe hatte und niemand nach mir suchte, oder mich zumindest nicht finden konnte und sollte doch einmal jemand dort vorbeikommen, musste ich nur hochgenug klettern, um ungestört zu bleiben. Die Bäume dort standen dicht beieinander und ragten bis in den Himmel hinauf.
Während ich den Pfad entlang ging, lauschte ich dem beruhigenden Singen und Zwitschern der Vögel und dem leisen Plätschern des Flusses in der Nähe. Sobald ich alt genug sein würde, würde ich beginnen ganz Mittelerde zu bereisen. Ich würde mit meinem Bruder Legolas endlich nach Minas Tirith reisen und Aragorn einen Besuch abstatten. Legolas hatte mir schon so viel von ihm erzählt und auch seine liebreizende Frau Arwen, würde ich gerne kennenlernen. Doch noch war die Zeit nicht reif dafür, noch beobachtete mich mein Vater auf Schritt und Tritt und achtete darauf, dass ich nichts Dummes anstellte.

Es dauerte beinahe den halben Tag, bis ich endlich am Rande der Lichtung stand. Wie erwartet wiegten sich dort zarte Blümchen im Wind und abgelöste Blätter wirbelten umher, die Sonne strahlte und einzelne weiße Schäfchenwolken zogen über den wunderbaren blauen Himmel. Es war ein Tag, an dem alles einfach nur wunderbar war. Nichts konnte meine Laune trüben, dachte ich zumindest.
Ich ging nicht weiter, sondern blieb lieber im Schatten der Bäume stehen. Dort auf der Lichtung hatte ich jemanden entdeckt. Dunkle Gestalten. Ich wusste, dass es nicht klug war, sich ihnen zu zeigen, also schritt ich langsam und so leise wie möglich rückwärts den Pfad entlang. Plötzlich nahm ich eine Bewegung im Augenwinkel wahr. Ich wirbelte erschrocken herum.

Kapitel 4

Vor mir stand einer der grässlichen Gestalten. Über sein gesamtes Gesicht zogen sich Narben und sein linkes Auge wirkte milchig. Ein Ork. Er grinste mich zufrieden an und machte einen Satz nach vorne, auf mich zu. Gerade noch rechtzeitig sprang ich zur Seite und konnte seinem gezackten Messer nur um Haaresbreite ausweichen. Ich ließ sofort meinen Rucksack fallen und rannte um mein Leben. Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, mich auf meinem kurzen Ausflug mit einer ganzen Meute Orks anzulegen. Der Ork setzte mir sofort hinterher, doch weit kam er nicht, denn schon der nächste Ast brachte ihn glücklicherweise zum Fall. Aber ich blieb nicht stehen, sondern rannte immer weiter durch den Wald und blieb erst wieder stehen, als ich weit, genug weit, von der Lichtung entfernt war. Panisch blickte ich mich um, doch außer Bäumen war nichts und niemand zu sehen. Richtig sicher fühlte ich mich trotzdem nicht. Warum und seit wann lagerten Orks in unseren Landen? Vater wusste vermutlich nichts von alledem, denn sonst hätte er sie schon längst vertrieben. Entsetzt über meine Entdeckung, ließ ich mich auf den Wurzeln eines Baumes nieder. Ich musste schnell wieder nach Hause kommen. Ich hatte keine Erfahrung damit, wie man in diesem Wald überlebte. Also beschloss ich, einfach schnurgerade den Wald zu durchqueren, denn irgendwo musste der Wald ja schließlich enden. Ich erhob mich und lief los. Doch ich sollte das Ende des Waldes gar nicht mehr erreichen.