Geschichte: Vergessen III


 Vergessen III
Buch:
  Vergessen
Autor:
 nightdragon (Profil)
Datum:
 01.07.2016 15:24

Miriam konnte nicht glauben, was sie hörte.
Wie Bitte? Kaelon... liebte sie? Das hatte er mit ziemlicher Sicherheit nie gesagt. Daran würde sie sich erinnern! Sie spürte, dass sie rot wurde. Gerade hatte er es aber gesagt. Ihr schwirrte der Kopf. Das alles war doch vollkommen lächerlich! Sie war hier doch nie gewesen. Trotzdem erzählte Kaelon sowas. Er war mit ihr hier gewesen. Er hatte ihr seine Liebe gestanden. Und das sollte sie glauben? Das war doch völlig absurd! Sie wich zurück. "Du... Du spinnst doch! Sag mir endlich, warum du mich hierher gebracht hast!" Kaelon trat auf sie zu. "Miriam, glaub mir, ich.." Nein!" Sie begann, rückwärts zu laufen. "Was soll das? Warum lügst du mich an?" Sie drehte sich um und stolperte über eine Wurzel. Kaelon war mit einem Schritt bei ihr. "Hast du dir wehgetan?" Er streckte seine Hand aus. "Lass mich in Ruhe!" Wütend rappelte sie sich auf und rannte los. "Miriam!" Sie hörte nicht auf ihn. Sie wollte nach hause. Sie wollte, dass Kaelon wieder ihr Kindheitsfreund wurde, der mit ihr Verstecken spielte. Dieser Kaelon, der sie drängte, sich an etwas zu erinnern, das völlig unglaubwürdig war, machte ihr Angst. Sie wollte weg von ihm. Hinter sich spürte sie seine Anwesenheit. Ihre Beine schmerzten. Sie rannte schneller. Ihre Lungen brannten. Sie hielt nicht an. Sie rannte, als ginge es um ihr Leben. Eine Kurve! Das war ihre Chance! Sie lief um die Biegung vom Weg runter und verschwand im Dickicht. Zweige peitschen ihr ins Gesicht und zerrten an ihrem Kleid. Hastig schlug sie sich durchs Gebüsch bis sie schwer atmend an einer Lichtung ankam. Nun, Lichtung war etwas übertrieben, es war lediglich eine Stelle, an der die Bäume nicht so dicht standen. Eine alte Buche hatte ihre Äste so weit von sich gestreckt, dass um sie herum ein weing freier Platz entstanden war. Keuchend lehnte das Mädchen sich an ihren grauen Stamm. Sie konnte Kaelon nicht mehr hören. Fürs Erste hatte sie ihn abgehängt. Doch was nun?
Die Frage traf sie wie eine saftige Ohrfeige (lecker!). Auf einmal wurde ihr klar, dass es mitten in der Nacht war und sie sich in einem großen, dunklen Wald verlaufen hatte. Die Erleichterung von eben wich nackter Angst. Plötzlich wünschte sie sich, Kaelon hätte sie eingeholt und würde in diesem Moment aus dem Gebüsch treten. Er durfte auch ruhig weiter behaupten, dass sie wichtige Sachen vergessen hatte. Er durfte auch ruhig weiter unheimlich sein! Solange er nur für sie da war!
Doch Nichts geschah. Die Bäume warfen bedrohliche Schatten vor Miriam auf den Boden, die ihre schemenhaften Finger nach ihr ausstreckten. Zitternd drückte sie sich an den breiten Stamm der Buche. Ihre Augen fuhren gehetzt über das Unterholz. War da etwas? Nein. Doch was war das für ein Geräusch? Das Mädchen rückte noch näher an den Baum. Sie...
Plötzlich spürte sie einen Stich. Sie keuchte und griff sich ans Herz. Was war das? Ihre Knie knickten ein. Was passierte hier? Sie hörte das Blut in ihren Ohren rauschen. Stechender Schmerz machte sich in ihrer Brust breit und raubte ihr den Atem. Sie krümmte sich zusammen und stütze sich vom (/am?) Boden ab. Was sollte das? Es brannte. Es verbrannte sie. Sie bekam keine Luft. Warum? Warum?? Sie starrte auf ihre Hand. "Was..." Sie röchelte. Was passierte mit ihrer Hand?!? Ihre Fingerspitzen waren durchscheinend wie Glas und schienen an den Rändern zu verblassen. "Was zum.." Sie keuchte. Der Schmerz traf sie mit überwältigender Wucht und sie brach zusammen.

Neben ihr erhob sich ein Mann aus dem Gestrüpp, so lautlos, als wäre er gerade aus dem Boden gewachsen. Seine Statur erinnerte an einen jungen Baum, der schlank und gerade in die Höhe schoss. Er war ein einen dunklen Umhang gehüllt, dessen Farbe sich in der Dunkelheit nicht bestimmen ließ. Ruhig trat er auf das Mädchen zu, das so aussah, als würde es schlafen. Einen Augenblick stand er nur da und betrachtete sie. Dann bückte er sich und hob sie hoch. In seinen Armen sah sie aus wie eine Puppe. Eine zierliche und sehr teure Puppe mit Haaren aus gesponnenem Silber. Sie atmete schwach. Die Finger ihrer schlaff runterhängenden Hand gewannen langsam wieder an Farbe. "Nun", sagte die Gestalt mit einer ruhigen, ernsten Stimme. " Das war knapp. Ihr solltet in Zukunft vorsichtiger sein, Hoheit."



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.07.17 13:42.

 Re: Vergessen III
Autor:
 Nasobem (Profil)
Datum:
 02.07.2016 09:01
Bewertung:
 

"Ein ich muss mit dem Hund raus"? Höchst interessant! :D

 Re: Vergessen III
Autor:
 Nasobem (Profil)
Datum:
 03.07.2016 17:46
Bewertung:
 

Hast du auch das Gefühl, dass diese Seite ausgestorben ist? Zwar erscheinen hin und wieder Geschichten, aber keiner bewertet und kommentiert außer uns. Das macht doch keinen Spaß! :-(

 Re: Vergessen III
Autor:
 nightdragon (Profil)
Datum:
 03.07.2016 19:10
Bewertung:
 

Mhm...

 Re: Vergessen III
Autor:
 nightdragon (Profil)
Datum:
 03.07.2016 19:11
Bewertung:
 

Leider weiß ich nicht mehr, was nach dem "Ein" kommen sollte. :-(

 Re: Vergessen III
Autor:
 Waldhörnchen (Profil)
Datum:
 11.07.2016 06:32
Bewertung:
 

Coole Geschichte! Ich habe vor ein paar Jahren auch Geschichten geschrieben, jetzt bin ich auf diese Seite gestossen und habe irgendwie wieder Lust bekommen😁 Villeicht kommt noch was von mir...

 Re: Vergessen III
Autor:
 miss_sunshine (Profil)
Datum:
 19.07.2016 12:48
Bewertung:
 

Bitte schreib weiter und wer weis, vielleicht wirst du durch diese Seite weltberühmt..wirf dein Talent nicht weg sondern teile es mit der Menschheit.

 Re: Vergessen III
Autor:
 nightdragon (Profil)
Datum:
 21.07.2016 18:08
Bewertung:
 

*hust* weltberühmt? Durch eine lern- Website? :wink: