Geschichte: Bekehrung in der Kirche 13 - Qualvolle Schmerzen

Ganz langsam besann er sich wieder und bewegte zögernd zuerst die Fingerspitzen, dann die ganze Hand. Als dadurch keine allesvernichtende Atomexplosion ausgelöst wurde, schlich er mit einem schlechten Gefühl und trockenen Hals weiter.
Mit jedem Schritt, mit jedem Herzschlag und jedem Atemzug, nahm die Lautstärke der Schreie weiter zu.
Sie schienen aus einem Stockwerk unter ihm zu kommen. Ein wenig erleichterter, richtete er sich wieder etwas auf. Wenigstens würde diese Tatsache eine direkte Konfrontation meiden. Trotzdem war er sich sehr im Klaren, dass dort unten jemand litt. Und nicht nur unter Schmerzen.
Er schien Todesqualen auszustehen. Das Herz pochte im Staccato von innen gegen seine Brust und das Blut rauschte ihm in den Ohren, so alles könne es damit diese furchtbaren Laute übertönen, die sich tief in seine Seele fraßen.
Was konnte einen Menschen nur dazu bringen, so zu schreien?
Immer näher kam er und bald konnte er einzelne Wortfetzen verstehen. Umso näher er dem Ort des Grauens kam, desto langsamer wurde er und umso öfter hielt er an um zu lauschen.
„Neiiiin!“, schrie die Stimme mit einer Inbrunst, die selbst der beste Schauspieler, nie hätte so hinbekommen können. „Hören Sie auf! Ich sage doch, dass ich nichts weiß!“ Ein dumpfer Schlag ließ Kunze zusammenfahren, doch er redete sich ein, hier oben könne ihm ja nichts passieren.
Sein Atem war zu einem gehetzten Keuchen angeschwollen und doch lief er nun schneller.
Er wollte sehen, was dort geschah. Er musste es wissen.
Wenn nicht, dann war er nicht darauf vorbereitet, wenn solch ein Schicksal mal ihn erwischen würde. Eine Weile war es still und der Geschäftsmann fragte sich, ob er all das vielleicht nur geträumt habe, dann kam er zu einem breiten und sehr langen Loch im Fußboden, welches sich scheinbar nicht überwinden ließ. Beunruhigt spähte Kunze nach unten in ein Zimmer.
Und das was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.
Eine einzelne grelle Lampe erhellte den Raum, doch sie strahlte nicht nach oben zu ihm, sondern direkt in das aschgraue Gesicht eines Mannes, der auf einem Arztstuhl lag. Doch es war nicht einer dieser Stühle, die bei jedem Zahnarzt vorzufinden waren. Das wäre schön gewesen. Nein.
Er war aus Metall, mit einem uralten aufgerissenen Polster überspannt, aus dessen Seiten rostige Schlaufen herausragten.
Diese waren um Hand und Fußgelenke des Mannes geschlossen.
Eine Zwangsjacke schnürte dem armen Kerl zusätzlich die Luft ab.
Er lag stocksteif da und starrte ins Leere mit weitaufgerissenen Augen, welche von dem grellen Licht sicher bald erblinden würden. Mühsam schaffte er es, den Kopf ein wenig zur Seite zu drehen und seine Augen vor dem schrecklichen Lichtkegel zu retten.
Geschlossen hätte er sie wohl ganz gern, wenn er noch Augenlider gehabt hätte, doch die Haut um die beiden Augäpfel hing nur noch in blutigen Fetzten herunter.
Nicht einmal mehr Zwinkern konnte er.
Auf seiner Stirn prangte ein riesiger Bluterguss, schwarz und Übelkeit erregend. In diesem Moment trat ein Soldat aus dem Schatten.
Er packte den Gefesselten bei den Wangen und zerrte seinen Kopf wieder in die richtige Position. Zurück ins Licht.
Der Mann schrie und wand sich, doch er war zu schwach, um sich gegen die brutale Vorgehensweise seines Peinigers zu wehren.
Ohne es zu wissen, spürte Kunze, dass dies sein Ende war.
Und er konnte nicht weiter dabei zusehen. Er brauchte schleunigst einen Plan, um auf die andere Seite zu gelangen. Sonst würde er sich übergeben.
Er blickte zur Kante hinüber. Das Loch war an den Seiten noch nicht bis zu den Wänden vorgedrungen.
Wenn er also versuchte, unauffällig an der Wand entlang, den Abgrund zu überqueren und keiner nach oben sah, konnte er es vielleicht schaffen.
Das war seine einzige Chance.
Unten hörte er den Gefolterten schreien.

Fortsetzung folgt...



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.09.16 14:50.

Eine ekelhafte Vorstellung!

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Hat mal jemand eine Tüte?

Mist! Ich hab´sie in der anderen Jacke!

oh verdammt!