Geschichte: B.i.d.K. 17 - Naiv oder: Ein folgenschwerer Fehler


 B.i.d.K. 17 - Naiv oder: Ein folgenschwerer Fehler
Buch:
  Bekehrung in der Kirche
Autor:
 Karakoff (Profil)
Datum:
 29.09.2016 17:38

Er rannte, bis ihm die Lunge brannte, dass er glaubte, sie würde ihm gleich platzen. Seine Knie drohten jeden Moment nachzugeben, doch noch immer hörte er dieses schreckliche Lachen.
Hier war etwas Übernatürliches, sagte er sich.
Weil ihm das Seitenstechen beinahe schreien ließ, hielt er sich mit vor Angst verzerrtem Gesicht den Bauch.
Aber irgendwann ging es einfach nicht mehr.
Irgendwann hatte er trotz seines Adrenalins, das durch seinen Körper strömte, keine Kraft mehr.
Er wurde etwas langsamer und zwang sich, sein keuchendes Atmen etwas zu dämpfen. Noch immer durchquerte er ein Gewirr von heruntergekommenen Gängen, aber anscheinend befanden sich hier weit weniger Löcher im Boden, als zuvor, sonst wäre er in seiner Panik sicher schon längst abgestürzt.
Weiter vorn machte er plötzlich einen schwachen Lichtschein aus.
Anstatt über dessen Ursache nachzudenken, lief er wie magnetisch angezogen darauf zu. Er fühlte sich, als wäre er eine Motte, die zum Licht einer Straßenlaterne flog.
Sein Gehirn schien außer Kraft gesetzt, der Instinkt von der Festplatte gelöscht worden zu sein.
Sonst wäre er wohl vorsichtiger gewesen.
Doch so lief er direkt in seine Hölle, ungeachtet der Gefahren, die ein Licht im Innern eines Irrenhauses bergen konnte.
Er bemerkte nicht einmal, wie der Boden sauberer wurde.
Die Flecken von Erbrochenem und anderem Unrat nahmen in rasender Schnelle ab und die kaputten Wände waren mit Eisenstangen abgestützt.
Und dann war er plötzlich da.
Er bog um eine Kurve und erblickte auf einmal neben sich eine weiße Kunststofftür. Sie war sauber.
Und offen.
Überrascht blieb er stehen und sah hinein. Was war das hier bloß?
Ohne von seiner eigenen Sicherheit Notiz zu nehmen, spähte er neugierig und voller Hoffnung in den von hellem Neonlicht durchfluteten Raum.
Er war mit mehreren Computern und einigen Aktenschränken ausgestattet.
An der gegenüberliegenden Wand befand sich ein Sichtfenster, durch das man in einen leeren dunklen Raum blickte. Zwei Männer standen davor.
Sie trugen normale Straßenkleidung.
„Endlich“, dachte Kunze. „Ich bin gerettet!“
Eine nie gekannte Erleichterung durchströmte ihn und ein warmes Gefühl machte sich in seinem Bauch breit.
Laut sagte er: „Hey, Sie! Können Sie mir helfen?“
Viel zu spät bemerkte er das Maschinengewehr und die Sniper, die mit glänzenden, metallenen Läufen neben den beiden Männern an der Glasscheibe lehnten.
[b]Neben den beiden Männern[/b], die sich nun fast gleichzeitig umdrehten.
[b]Die Männer[/b], denen die Waffen zu gehören schienen.
[b]Die Waffen[/b], nach denen sie griffen.
[b]Sie[/b], die ein Grinsen aufgesetzt hatten.
[b]Ein Grinsen[/b], das ihm durch Mark und Bein ging.
[b]Er[/b], der ohne weiter darüber nachzudenken, dich Flucht ergriff.
[b]Die Flucht[/b], die eigentlich nur ein unglückliches Ende für ihn finden konnte.
[b]Ein Ende[/b], das ihn zu einem Loch an der Wand führte, die Schritte der Soldaten in Zivil im Nacken.
[b]Ein Loch in einer Wand[/b], welche den Gang als Sackgasse markierte.
Der Geschäftsmann hatte kaum mehr eine Erinnerung in seinem Kopf, über die Flucht, als er dort anlangte.
Er hatte sie kaum wahrgenommen, so ausgelaugt und verzweifelt war er.
Wie ein Film war sie an ihm vorbeigelaufen.
Und nun befand er sich in einer Sackgasse!
Er unterdrückte ein hilfloses Schluchzen.
Gab es denn niemanden mehr, der ihm helfen konnte?

Fortsetzung folgt... Gruuuuuusel :-)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.09.16 17:38.

 Re: B.i.d.K. 17 - Naiv oder: Ein folgenschwerer Fehler
Autor:
 Nasobem (Profil)
Datum:
 30.09.2016 06:20
Bewertung:
 

Ein gutes literarisches Mittel, das mit den Wiederholungen. Damit bringst du die Stimmung sehr gut rüber.

Uuuuuh, jetzt haben sie ihn gleich . . .

 Re: B.i.d.K. 17 - Naiv oder: Ein folgenschwerer Fehler
Autor:
 Karakoff (Profil)
Datum:
 30.09.2016 17:44
Bewertung:
 

Dededemdem, dededemdem!!!!! :-)

 Re: B.i.d.K. 17 - Naiv oder: Ein folgenschwerer Fehler
Autor:
 nightdragon (Profil)
Datum:
 19.10.2016 18:28
Bewertung:
 

Also, ich finde es schon komisch, dass sie grinsen, wenn jemand in ihren Sachen rumschnüffelt.