Geschichte: Yala .Prolog


 Yala .Prolog
Buch:
  -
Autor:
 Marie0034 (Profil)
Datum:
 02.10.2016 08:44

Nebel bedeckte das grüne Gras der Felder. Alles war noch still. Raben flogen über ein kleines Dorf hinweg. weiße Rauchwolken stiegen aus den Schornsteinen der Häuser. Doch es war noch kein Licht entzündet worden. Einzig der leichte Schein ihrer spärlichen, wärmenden Kaminfeuer erlaubte es den Dorfbewohnern sich in der morgendlichen Dunkelheit zurecht zu finden. Ein einzelner Bauer lief geräuschvoll über den gefrohrenen Dorfplatz. Er hielt auf eine kleine Hütte am Dorfrand zu. Ein paar Meter weiter hinten folgte eine alte Frau. Sie hatte sichtlich mühe Schritt zu halten. Von vielen Jahren schwerster Arbeit ging sie gebeugt. Um ihre Schulter hing eine mindestens genau so alte, abgewetzte Ledertasche. Das laute Klackern ihres Stockes auf dem fest getretenem Boden des Dorfplatzes, hallte in der kalten Morgenluft wieder. Der Mann mit dem braunen Arbeitsgewand eines Bauern war nun fast bei der Tür des Hauses angekommen. Er stolperte auf den letzten paar Metern. Die Dorfälteste sah die Angst im Gesicht des Mannes als er sich wieder aufrappelte und mit zitternden Händen gegen die Tür drückte. Feine leichte Flocken segelten nun vom Himmel und spiegelten sich in den trüben, blauen Augen der Alten wieder. von drinnen erklang das laute Schreien einer Frau. Als die Dorfälteste eintratt schauderte sie. Das Haus war in noch schlechterer Verfassung, als bei dem letzten mal als sie ihm einen besuch abgestattet hatte. Möbel gab es kaum. Nur einen Stuhl und ein altes Bett mit vergilbter Bettwäsche in dem eine junge Frau mit schwarzen Haaren lag. Schweißperlen zeichneten sich auf ihrer makellosen Stirn ab. Nicht weit weg von dem Bett kniete ein Mädchen, welches sich zitternd in eine Decke gewickelt hatte. In der Decke des Hauses prankte ein gut Zwei Meter breites Loch. Der weiche Schnee fiel vor den kläglichen Backsteinkamin und bildete dort eine Pfütze. Das Haus bestand abgesehen von einem kleinen Toilettenanbau an der Seite, nur aus einem Raum. Als Küche diente ein einfaches Brett mit einzelnen löchrigen Pfannen und Töpfen. Zwei Wintermäntel hingen über dem dunklen Holzstuhl. Sie waren wohl das wertvollste im Haus. Die Alte wandte ihre Aufmerksamkeit wieder der Frau zu. Ihr Bauch war zu einer großen Kugel heran gewachsen. Als sie von einem weiterem Krampf erschüttert wurde, keuchte die Frau auf, gefollgt von einem Ohren betäubendem Schrei. ´,,Tu doch etwas !" Flehte der Mann der sich neben die Frau aufs Bett gesetzt hatte und ihre Hand drückte. Die alte kam näher, während ein paar Glöckchen an ihrem Handgelenk anfingen leise zu Klingeln. Die Dorfälteste kniete sich hinter das Bett. Sie sprach nie, doch ihre Augen taten es, als sie der jungen Frau ermutigend zu nickte. Diese krümmte sich daraufhin zusammen und schloss voller Schmerz die Augen. ,,Du schaffst es!" Flüsterte der Mann ihr zu, während er ihr dünnes Handgelenk umfasste. Die Haut der Frau war so weich und zart, dass man fasst hätte glauben können durch sie hindurch sehen zu können. Ein weiteres Mal schrie die Schwangere Auf. Es war ein besonders langer und wehklagender Schrei, bei dem sich die Frau afbäumte. Dann ließ sie sich in die Kissen zurück fallen. Es war für einige Sekunden Still in denen die Frau voller Angst lauschte. Noch immer hatte sie die Augen geschlossen. Dann endlich ertönte wieder ein Schrei über dem Dorf. Doch es war nicht der, der Frau. Es war der Schrei des Neugebohrenen in den Armen der Alten. Die Mutter öffnete erleichtert die Augen. Ihr Gatte hatte sich über sie gebeugt. Sie erkannte den Schweiß auf seiner Stirn und die Erleichterung in seinen Augen als er ein Lebenszeichen von ihr entdeckte. Die Dorfälteste Säuberte das blutige Bündel in ihren Armen. Mit einer ungeduldigen Geste pfiff sie dem Mädchen zu, welches immer noch auf dem Boden hockte. Sofort sprang es auf und rannte zu der Alten. Diese drückte ihm das neue Geschwisterkind in die Arme und stürmte direkt danach weiter zu einem Stapel Lein und Handtüchern. In all ihren Jahren als Dorfheilerin hatte sie noch nie eine solche Panik erfasst wie jetzt. Sie war sich immer Sicher gewesen. Eine Meisterin in ihrem Handwerk, doch trotzdem, etwas an dieser Situation gefiel ihr ganz und garnicht. Vielleicht war es das Viele Blut das eigentlich viel weniger hätte sein sollen, oder die Tatsache ,dass die Augenlieder der Frau immer schwerer wurden. Ohne zu zögern, packte die Alte die Tücher und versuchte voller Verzweiflung die Blutung zu stillen. die frische Mutter erhob nun mit aller noch vorhandenen Kraft die Stimme:,,Lasst es mich sehen!" Krächzte sie. Das kleine Mädchen trat vor und hielt das Kind der Mutter hin. Diese bettete es in ihre Arme und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, während ihr Tränen übers Gesicht liefen.,,Es ist ein Mädchen." sagte der Vater leise während er sich zu seiner Frau beugte.,,Wie soll sie heißen?" Die Mutter nahm ein letztes mal alle Kraft zusammen:,,Yala,die Kämpferin!" Sagte sie kaum hörbar. sie hatte ihre schönen braunen Augen auf ihre Tochter gerichtet. Sie atmete tief ein und aus. Doch die Luft schien ihr dennoch immer knapper zu werden. Der Vater weinte, aber seine Miene blieb ungerührt. Erst als die Frau ein letztes Mal ausatmete und ihr Körper erschlaffte, sank der Mann auf die Knie und umarmte Tochter und Mutter kläglich, während ein lautes Schluchzen sich aus seiner Kehle löste. Die Alte stand nur da. Die alten Augen noch trüber als sonst. Und mit der Frage, warum sie es nicht geschafft hatte ihre Pflicht zu erfüllen, im Kopf.

Schreibt doch ruhig in die Kommentare, wenn euch dieser Prolog gefallen hat.
Ich entschuldige mich für meine Rechtschreibfehler. Ich habe eine Rechtschreib Schwäche.
Wenn ich weiter an der Geschichte schreiben soll, dann müsst ihr nur bescheid sagen.
Es soll um das Mädchen Yala gehen und ich denke sie wird sich anders entwickeln als viele denken, aber mehr will ich garnicht verraten. Ach ja und es wird eine Fantasy Geschichte werden.
;-)

Nicht wundern, habe den Titel geändert.



6 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.10.16 17:54.

 Re: Winter Kinder: Prolog
Autor:
 Karakoff (Profil)
Datum:
 02.10.2016 11:31
Bewertung:
 

Wow! Lange habe ich niemanden mehr so dramatisch schreiben sehen!
Meine Hochachtung.
Ich finde es super, wie du die Kargheit des Häuschens schilderst und die Atmosphäre ist dir sehr gut gelungen (auch wenn ich Geschichten, in denen die Mutter bei der Geburt der Hauptperson stirbt, etwas klischeehaft finde).
Schreib unbedingt weiter! Ich will wissen, wie es weitergeht! :D

 Re: Winter Kinder: Prolog
Autor:
 Marie0034 (Profil)
Datum:
 02.10.2016 12:04
Bewertung:
 

Das mit der Mutter war eher spontan und du hast recht mit dem klischee! ist mir ist mir dann beim schreiben auch aufgefallen.

Naja ich geb mein bestes. :-) :D

 Re: Winter Kinder: Prolog
Autor:
 Nasobem (Profil)
Datum:
 02.10.2016 14:01
Bewertung:
 

Und wieder ist eine neue Hauptfigur geboren! Mal sehen, wie sich die Geschichte entwickelt! Ich mag deinen Stil. Der Grund, weshalb ich dir nur vier Sterne gegeben habe, ist, dass der Prolog für meinen Geschmack zu wenig Fragen aufwirft. Eigentlich nur eine: Was wird aus Yala?
Wenn man die Leser auf die Geschichte neugierig machen will, muss man Fragen aufwerfen. Ich werde die Geschichte weiter verfolgen, einfach weil mir dein Stil gefällt. Und ich bin sicher, dass du dir den fünften Stern auch noch verdienen kannst!

 Re: Winter Kinder: Prolog
Autor:
 nightdragon (Profil)
Datum:
 02.10.2016 15:44
Bewertung:
 

Also, hör mal! Für einen Prolog war das schon genug, Nasobem. Nicht jeder Prolog muss haufenweise Fragen aufwerfen. Ich hab mal ein Buch gelesen, dessen Prolog eigentlich gar keine Fragen aufgeworfen hat und der war trotzdem gut.

 Re: Winter Kinder: Prolog
Autor:
 Nasobem (Profil)
Datum:
 02.10.2016 16:01
Bewertung:
 

Ich sagte ja auch: für meinen Geschmack. Und der Anfang von "Der Herr der Ringe" zum Beispiel war ziemlich schlecht und hat überhaupt keine Fragen aufgeworfen, trotzdem ist das Buch toll. Und ich sagte auch nicht: "haufenweise Fragen". Das würde den Leser nur verwirren. Aber wenn ich einen Geschichtenanfang lese, der überhaupt keine Fragen aufwirft, sehe ich keinen Grund, weiterzulesen. Und natürlich [b]muss[/b] ein Prolog überhaupt nichts, aber wenn er nicht neugierig auf die weitere Geschichte macht, dann hat er seinen Zweck verfehlt und sollte sich damit abfinden, ein schlechter Prolog zu sein.

 Re: Winter Kinder: Prolog
Autor:
 Marie0034 (Profil)
Datum:
 02.10.2016 16:57
Bewertung:
 

Danke für deine Krittik Nasobem. Ich versuche die Geschichte so zu schreiben, dass sie spannend wird. Mal sehen ob es mir auch gelingt. :-)

 Re: Yala .Prolog
Autor:
 16bdaniela (Profil)
Datum:
 07.10.2016 16:44
Bewertung:
 

Wow!!!!!!!!
kompliment dein Prolog ist nich schlech
Bitte schreib weiter (-;