Geschichte: B.i.d.K. 26 - Teuflisches Lachen


 B.i.d.K. 26 - Teuflisches Lachen
Buch:
  Bekehrung in der Kirche
Autor:
 Karakoff (Profil)
Datum:
 16.10.2016 11:03

„Wo gehen wir eigentlich hin?“, fragte Kunze ungeduldig.
„Ach, nur den Gang runter“, erklärte Fatman.
Gelassen schloss er die Zimmertür und lief los.
„Und was wollen wir da?“
„Nun ja. Es lohnt sich sowieso nicht mehr, bis zum Frühstück zu schlafen und da dachte ich, wir sehen ein bisschen fern.“
Der Geschäftsmann starrte ihn irritiert an.
„Wie gehen Fernsehen?“
Er bemerkte, dass sein Freund ein breites Grinsen aufgesetzt hatte.
Dass dieser immer mehr zu wissen schien als er und jedes Mal den Ton vorgab, ärgerte ihn zusehends. Früher war er es immer gewohnt gewesen, alle Fäden selbst in der Hand zu haben. Doch nun stand er sozusagen vor dem Nichts.
Fatman ignorierte Kunzes schlechten Gemütszustand.
„Hättest wohl nicht gedacht, dass wir hier sowas wie einen Fernseher haben, was Kleiner?“
„Nenn mich nicht so!“, fuhr Kunze ihn gereizt an, bereute es jedoch sofort wieder, in Anbetracht der Tatsache, dass sein Begleiter ihm stärkemäßig überlegen war.
„Was ist denn in dich gefahren?“
Belustigt musterte Fatman ihn von der Seite. Er machte sich nichts aus Kunzes schlechter Laune. Herablassend sah er ihn an.
„Weißt du, ich bin schon eine ganze Zeit länger hier und kenn´ mich ein bisschen aus. Sei froh, dass du mich getroffen hast, denn du hast noch keine Ahnung, wie es hier so läuft. Also führe ich dich ein bisschen ein!“
Der Geschäftsmann hielt es für klug, seinen Ärger fürs Erste herunterzuschlucken, denn allein da zustehen war auch nicht gerade prickelnd und Fatman klang ziemlich entschlossen.
„Und was sagen die Soldaten zu eurem Fernseher?“
„Die? Gar nichts. Sie haben keinen blassen Schimmer davon. Und so soll es auch bleiben!“
Ein drohender Unterton schwang in seiner Stimme mit.
„Er steht da schon seit einer Ewigkeit“, fuhr er nach einer Weile fort. „Zottel hat mir versprochen, ihn bis gestern Abend fertigzustellen. Der kennt sich damit aus. Wahrscheinlich hockt er jetzt die ganze Zeit vor der Glotze, während ich Neulinge aus Pestgruben fische. Könnt mir echt was Angenehmeres vorstellen, weißt du?“
„Schon gut“, gab Kunze zurück. „Ich bin ziemlich froh, dass ich noch lebe. Und ich weiß, was ich dir zu verdanken habe. Aber können wir das hier vielleicht auf später verschieben, wenn wir die Anstalt weit hinter uns haben?“
Fatman zog seine Augenbraue hoch.
„Du möchtest also abhauen?“
„Erraten.“
Schweigend trotteten sie den Rest des Weges nebeneinander her.
Doch plötzlich blieb Kunze wie angewurzelt stehen. Eisige Kälte überkam ihn. Verwundert drehte sich Fatman zu ihm um.
„Was ist denn? Kalte Füße bekommen?“
„Hör doch…“
Andächtig standen sie beiden in dem dunklen Flur, einzig von der Kerze in Fatmans Hand beleuchtet, und lauschten.
Schließlich fragte Kunze tonlos: „Und? Hörst du es auch?“
Fatman nickte langsam. „Ja, ich glaube schon.“
Dieses entsetzliche Lachen hallte in einiger Entfernung zu ihnen herüber.
„Was zum Teufel ist das?“
Kunze zwang sich zur Ruhe, obwohl er am liebsten zurück ins Zimmer gestürmt wäre. Er wollte sich auf keinen Fall vor Fatman blamieren.
„Ich denke mal, du hast dir die Frage soeben selbst beantwortet“, meinte dieser und sah auf einmal nicht mehr ganz so überheblich aus. Kunze stockte der Atem.
Er konnte und wollte es nicht glauben.
Wollte Fatman ihn einfach reinlegen?
Wollte er ihm einfach nur Angst einjagen?
Wollte er einfach nur…?
Er kam nicht dazu, diesen Gedanken zu Ende zu denken, denn als er in Fatmans Gesicht sah, wurde ihm klar, dass dieser es ernst meinte.
Der Geschäftsmann bewegte die plötzlich taub gewordenen Lippen, doch es drang kein Laut hervor. Fatman nickte und schluckte.
„Ganz genau. Ich glaube, das ist der Teufel persönlich.“
Dann rannten sie los.

Fortetzung folgt...

 Re: B.i.d.K. 26 - Teuflisches Lachen
Autor:
 nightdragon (Profil)
Datum:
 19.10.2016 19:07
Bewertung:
 

AAAAAAAAAAAAHHHH!!!!! Rennt, Leute, RENNT!