Geschichte: B.i.d.K. 36 - Alles Gute kommt von oben


 B.i.d.K. 36 - Alles Gute kommt von oben
Buch:
  Bekehrung in der Kirche
Autor:
 Karakoff (Profil)
Datum:
 11.11.2016 15:07

Unauffällig entfernte er sich von den anderen, indem er wieder einige der rutschigen Stufen hinabstieg.
Sie knarrten verräterisch.
Er hielt mit angehaltenem Atem inne, blickte zurück und triumphierte: Sie beachteten ihn gar nicht!
Noch ein paar Meter und er war aus der Schusslinie!
Vor Anspannung lief ihm der Schweiß in Strömen über das Gesicht und er wusste: Nun ging es um alles oder nichts!
Er wollte gerade einen weiteren Schritt in Richtung Freiheit setzten, als er neben sich eine Bewegung wahrnahm.
Sofort blieb er stocksteif stehen. Verdammt!
Hatte doch jemand erkannt, was er vorhatte?
Ein kurzer Blick und er konnte wenigstens dies ausschließen.
Freddy hatte sich, offenbar etwas verunsichert durch die tadelnden Blicke seiner Mitstreiter, zu ihm gesellt.
Die eine Hand spielerisch an den Abzug seiner Waffe gelegt, grinste er ihn an. „Erstaunlich, dass Sie noch leben“, teilte er ihm durch die Nase mit.
„Mhh“, machte Kunze und stöhnte innerlich verzweifelt auf.
Er war so nah dran gewesen!
Beinahe wäre er sie alle losgeworden!
Beinahe wäre er endlich wieder allein gewesen!
Doch nun schien alles verloren zu sein.
Das eben noch währende Triumphgefühl wurde durch tiefe Resignation abgelöst und er wünschte nichts lieber, als dass sich der Boden unter ihm auftun und er unendlich weit fallen würde.
Deprimiert ließ er die Schultern hängen.
Warum ausgerechnet er?
Doch da bemerkte er Freddys plötzlich sehr rotes Gesicht.
Er hatte den Mund leicht geöffnet und den Arm gehoben, so als wolle er zu einem Schlag ausholen.
Was …?“, konnte Kunze gerade noch ausrufen, da schloss der Beamte die Augen und nieste. Alle zuckten zusammen.
Der Nieser war so laut, dass er bestimmt noch fünf Gänge weiter gehört wurde, wofür sich aber niemand mehr interessierte. Freddys Hand hatte beim Niesen immer noch auf seiner Waffe gelegen.
Dass sie nicht gesichert war, mussten sie alle nun zu ihrem großen Bedauern feststellen.
Als sich der Schuss löste, sah Kunze nur noch die entsetzten Gesichter der anderen, dann begannen sich in Sekundenschnelle Risse durch die Unterseite des Stockwerks über ihnen zu ziehen.
Wie eine bei einer Spinne, spannte sich dort nun ein Netz aus unzähligen, feinen Linien. Einen Moment lang war es totenstill.
Dann brach das Stockwerk über ihnen zusammen und kam herunter.
Mit aufgerissenen Augen starrte Kunze nach oben, sah riesige Stücke Mauerwerk auf sich zukommen und trat, den Kopf immer noch im Nacken, einen Schritt zurück. Freddy hatte offensichtlich dieselbe Idee. Unbeabsichtigt und völlig in Panik rückte er dem Geschäftsmann auf die Pelle, der dabei schmerzhaft gegen das Treppengeländer gedrückt wurde.
Oder auch nicht. I
n einem Moment spürte er noch das kalte Eisen, im Nächsten war da nur noch Luft. Während er fiel, schrie er nicht.
Das einzige, was er denken konnte war: Eben noch wollte ich in die Tiefe stürzen und nun tue ich es.
Ist das Ironie oder Schicksal?
Oder Beides?

Fortsetzung folgt...

 Re: B.i.d.K. 36 - Alles Gute kommt von oben
Autor:
 Nasobem (Profil)
Datum:
 12.11.2016 10:24
Bewertung:
 

Na bitte, sein Wunsch ist in Erfüllung gegangen! :))

 Re: B.i.d.K. 36 - Alles Gute kommt von oben
Autor:
 nightdragon (Profil)
Datum:
 12.11.2016 11:08
Bewertung:
 

Hach, wie schön. Endlich laufen die Dinge mal so, wie er es will (hust).

 Re: B.i.d.K. 36 - Alles Gute kommt von oben
Autor:
 Karakoff (Profil)
Datum:
 14.11.2016 18:52
Bewertung:
 

Na also: Zack! Happy End! :-)