Geschichte: B.i.d.K. 42 - Tödliche Krankheit


 B.i.d.K. 42 - Tödliche Krankheit
Buch:
  Bekehrung in der Kirche
Autor:
 Karakoff (Profil)
Datum:
 29.11.2016 18:05

Als Kunze den Raum betrat, verrauchte seine Wut im gleichen Augenblick.
Entsetzt hielt er inne.
Bei Jacobs kläglichem Anblick konnte er nicht böse sein.
Seine Menschlichkeit übermannte ich.
Sein Zimmerkumpane lag auf dem Boden, die eine Hand auf den Bauch gepresst, unter der sich ein feuchter roter Fleck gebildet hatte. Mit leerem Blick starrte er an die Decke. Sein Kinn zierte ein dunkles Veilchen.
„Jacob!“, rief Kunze und er konnte die Besorgnis in seiner Stimme nicht unterdrücken. Jacob wandte ihm sein geschwollenes Gesicht zu.
Fatman hatte ganze Arbeit geleistet.
Jacobs Lippe war aufgeplatzt, das eine Auge beinahe ganz zugeschwollen. Die zerkratzten Wangen nahmen bereits allmählich einen bläulich grünen Farbton an. Schweiß verklebte ihm das rote Haar.
Unsicher blickte er zu Kunze hinauf.
„Bitte“, flehte er. „Nicht du auch noch!“
Sein Blick flackerte wie der eines wilden Tieres.
Der Geschäftsmann kniete sich neben ihn.
„Wie schlimm ist es?“, fragte er und deutete auf Jacobs Bauch.
„Nur ein kleiner Schnitt“, erwiderte dieser, verzog dabei jedoch kläglich das Gesicht. „Gut“, nickte Kunze und erhob sich wieder, auch wenn der rote Fleck seiner Ansicht nach gewachsen zu sein schien.
Darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen.
Er musste schnellstmöglich hier weg!
Das hatte Priorität.
Bald würde die ganze Anstalt glauben, dass er der Terrorist war, und so lange durfte er auf keinen Fall ausharren.
Er war bereits bei der Tür, da hörte er Jacobs Stimme.
„Warte.“
Kunze drehte sich um.
„Was ist?“, fragte er.
Jacob stützte seinen Kopf auf den Ellenbogen und richtete sich mit vor Schmerz verzogenem Gesicht ein Stück weit auf.
„Du musst mir helfen. Bitte!“
„Warum denn?“
Gehetzt sah Kunze nach draußen, ob dort nicht schon ein paar bewaffnete Soldaten auf ihn lauerten.
„Ich dachte, es wäre nur ein kleiner Schnitt.“
Jacob nickte und deutete mühsam auf eine Glasscherbe, die neben ihm auf dem Boden lag. Dann sackte er wieder in sich zusammen.
„Ich brauche Verbandszeug und zwar so schnell wie möglich!“
„Warum?“
Kunzes Fingerkuppen trommelten einen unregelmäßigen Rhythmus gegen den Türrahmen.
„Weil ich sonst verblute.“
In Jacobs Augen glomm Verzweiflung.
„Ich…ich habe die Bluterkrankheit. Deswegen haben sie mich auch als Spion eingesetzt, weil sie der Meinung waren, dass das am ungefährlichsten für mich sei. Bitte… Ich weiß, es ist würdelos, jemanden, den man betrogen hat, um Hilfe zu bitten, aber bis hier irgendwer anders herkommt, ist es zu spät!“
Kunze sah zur Tür, dann zurück zu Jacob.
„Bitte. In dem Fernsehraum, wo sie Zottel gefunden haben, ist ganz hinten ein Verbandskasten. Hol mir einfach nur was, mit dem ich die Wunden versorgen kann.“ Hin und hergerissen blickte der Geschäftsmann zwischen Jacob und dem Ausgang hin und zurück.
Sein Zimmergenosse seufzte.
Resignation lag in seiner zitternden Stimme.
„Ich weiß. Ich habe es nicht anders verdient. Aber, wenn ich sterbe, bist du es, der mich auf dem Gewissen hat.“
Kunze schüttelte den Kopf.
[b]„Weißt du was?“[/b], knurrte er. [b]„Du bist nicht nur ein Spion, sondern auch ein Erpresser!“[/b]Zornig bedachte er Jacob mit einem letzten durchbohrenden Blick.
Dann verließ er ohne ein weiteres Wort das Zimmer.

Fortsetzung folgt...

 Re: B.i.d.K. 42 - Tödliche Krankheit
Autor:
 nightdragon (Profil)
Datum:
 29.11.2016 19:59
Bewertung:
 

Hm...Die Frage ist, ob er als Erpresser Erfolg hat.

 Re: B.i.d.K. 42 - Tödliche Krankheit
Autor:
 Nasobem (Profil)
Datum:
 30.11.2016 06:55
Bewertung:
 

Kann man ein Veilchen am Kinn haben? Ich meine... Veilchen heißt es doch, wenn man ein blaues Auge hat.

 Re: B.i.d.K. 42 - Tödliche Krankheit
Autor:
 Rahel.Dr (Profil)
Datum:
 30.11.2016 14:34
Bewertung:
 

Voll die gute Geschichte, freue mich auf die Fortsetzund :)
Vielleicht hat er ja ein auge am Kinn und hat deshalb ein veilchen bekommen :bravo:

 Re: B.i.d.K. 42 - Tödliche Krankheit
Autor:
 Karakoff (Profil)
Datum:
 30.11.2016 16:58
Bewertung:
 

Das mit dem blauen Auge... Wahrscheinlich hast du recht.
Wollte nur noch mehr Details einbauen. :-)

Allerdings war sein Vater ein Zyklop und seine Mutter eine fünfäugige Spinne.
Also hat Rahel wohl recht.
Wenn man den Durchschnitt ausrechnet, ergibt das drei Augen.

(Die drei vorherigen Sätze bitte einfach ignorieren...)

 Re: B.i.d.K. 42 - Tödliche Krankheit
Autor:
 nightdragon (Profil)
Datum:
 03.12.2016 16:09
Bewertung:
 

Mhm.....Ein Zyklop...und eine Spinne mit fünf Augen.....Ich frage mich, ob er unter seinen Klamotten irgendwie weitere Arme versteckt. Oder giftige Beißwerkzeuge hat.