Geschichte: Die Maus - Eine kleine Diskussionsrunde

Das hier habe ich vor ungefähr einem Jahr geschrieben, um mich über Gedichtinterpretationen lustig zu machen...

Moderator: Heute geht es um ein Gedicht von Klaus Detlef von Flöte, es heißt „Die
Maus“. Der erste Vers lautet: „Es saß ’ne Maus in einem Haus“. Wie
versteht ihr diesen tiefsinnigen Satz?

Hr. Müller: Nun, das kann man auf sehr unterschiedliche Weise lesen. Ich glaube, die
Maus steht für die Welt...
Fr. Schmidt: Nein, nein! Das ist anders. Die Maus steht für die Menschheit und das Haus
Für die Welt...
Hr. Schröder: Äh, Leute, ich glaube, das ist...
Fr. Schmidt: Ich war noch nicht fertig! Das Haus steht für die Welt...
Hr. Müller: Nein, die Maus steht für die Welt und das Haus ist das Universum!
Hr. Schröder: Nein, äh, ich denke, das mit der Maus, das, äh, bezieht sich auf alle
Nagetiere... äh, das soll heißen...
Fr. Schmidt: Lasst mich doch mal ausreden! Das Haus ist die Welt, also, nein, das soll
die Welt sein, also, es steht für die Welt, und die Maus, die ist die Menschheit, also die Menschheit, ihr wisst schon, die in dem Haus lebt, ich
meine auf der Welt, und...
Hr. Schröder: Die Nagetiere, die sind so klein, äh, und die haben so große Zähne...
Hr. Müller: Das soll heißen, dass die Maus so klein ist –
Hr. Schröder: Ich mag Nagetiere.
Hr. Müller: - dass die Maus so klein ist im Gegensatz zum Haus und die Welt, die ist so klein im Universum.
Fr. Schmidt: Die Welt ist doch nicht klein!
Hr. Müller: Nein, natürlich nicht! Nur im Vergleich zum Universum! Weil, das Universum doch so riesig ist, weißt du, da scheint die Welt doch ganz klein, eben wie Maus im Vergleich zum Haus!
Fr. Schmidt: Du erzählst aber einen Unsinn! Es geht doch gar nicht ums Universum!
Hr. Schröder: Die Maus steht für alle, äh, Nagetiere, und das Haus, das ist so’n Fachwerkhaus, ihr wisst schon, mit den Balken...
Fr. Schmidt: Es geht darum: Wenn die Maus zu viel in der Speisekammer frisst, dann bleibt nichts mehr für die Menschen übrig, und genauso ist das mit der Welt, ich meine mit der Menschheit, die frisst das ganze Haus leer, also die Welt, und dann bleibt nichts mehr für die Tiere übrig...
Hr. Schröder: Die Tiere... die Nagetiere... wie die Maus... da schließt sich der Kreis...

Moderator: Meine Damen und Herren, danke für diese aufschlussreiche Diskussion!