Geschichte: Vergessen XI

Sie war nicht vor Übermüdung zusammengebrochen.
Das Bild ihrer sich auflösenden Hände ging ihr nicht aus dem Kopf.
Warum? Menschen konnten sich nicht einfach auflösen. Kein Lebewesen konnte das. Sie dachte über Darius` Worte nach. Wenn sie träumte, erklärte das so einiges. Aber wann hatte ihr Traum überhaupt angefangen? War sie vielleicht am See mit Kaelon eingeschlafen? Oder hatte sie das auch geträumt? Vielleicht hatte sie zu träumen begonnen, als sie heute Morgen aufgewacht war. Oder früher?
Miriam schüttelte den Kopf. Das führte doch zu Nichts. Genausogut konnte das hier die Wirklichkeit sein. Es würde nichts bringen, hier zu sitzen und rumzuspekulieren.
"Ich habe eine Frage", wandte sie sich an Darius. "Oder besser gesagt: mehrere."
Der Mann setzte sich wieder.
"Ich höre."
Sie holte tief Luft und begann:" Erste Frage: Seid Ihr ein Nekromant?"
"Nein."
"Zweite Frage: Was seid ihr dann?"
"Ich bin Exorcist und habe als solcher bisweilen auch mit Untoten zu tun."
"Dritte Frage: Warum lebt ihr abgeschieden im Wald?"
"Dazu sage ich Nichts."
"Wie habt ihr mich gefunden?"
"Ich hatte euch beobachtet."
"Warum?"
"Auch dazu sage ich Nichts."
"Wie lange war ich bewusstlos?"
"Knapp einen halben Tag."
"Ist euch etwas an mir aufgefallen?"
"Ist das nicht etwas eitel?"
"Könnt ihr mich zum Dorf bringen?"
"Ja."
"Dann....Habe ich fürs Erste keine Fragen mehr."
Darius erhob sich. Von der Erschöpfung von vorhin war keine Spur mehr zu sehen. Er war wieder vollständig er selbst. Zumindest soweit sie das beurteilen konnte. Sie hatte keine Ahnung, ob das sein übliches Selbst war oder nicht.
"In diesem Fall verabschiede ich mich. Ich habe noch Einiges zu tun. Solange Ihr mich nicht stört, steht es euch frei, zu tun was immer Ihr wollt. Jedoch rate ich Euch, zu essen. Ihr seid noch geschwächt. Sobald Ihr für den Heimweg bereit seid, kommt Ihr zu mir und wir brechen auf. Ihr findet mich in der Bibliothek."
Damit verschwand er ehe das Mädchen etwas erwidern konnte. Nachdenklich wandte sie sich dem Teller zu und starrte auf dessen Inhalt. Nach einer Weile begann sie, Lustlos darin rumzurühren und schließlich stand sie auf und machte sich auf die Suche nach einem Ort, an dem sie ihn unbemerkt loswerden konnte.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.07.17 13:32.

Fragen über Fragen.
Das kann einen schon wahnsinnig machen...
Gut, dass da noch ein weiterer Teil ist, vielleicht finde ich ja da meine Antworten... :-)

Ich bin wieder da!
Übrigens können sich Hände einfach auflösen: Wenn nämlich dein Bruder in die Vergangenheit gereist ist und deine Mutter anfängt, sich in ihn anstatt in deinen Vater zu verlieben. Dann kann es schonmal sein, dass du dich auflöst... :))

Oh...
Aber dann würde er sich doch auch auflösen!

Ja, würde er. Es sei denn, er schafft es, deine Eltern dazu zu bringen, sich doch noch ineinander zu verlieben, dann würdest du wieder zum Vorschein kommen.
Das ist irgendwie paradox: Stell dir vor, er reist in die Vergangenheit und verhindert, dass er zur Welt kommt. Kommt er aber nicht zur Welt, kann er auch nicht in die Vergangenheit reisen, um zu verhindern, dass er zur Welt kommt.
...
Oh nein! Mein Hirn! Es explodiert!
...
Ich mag Zeitreisen.:))