Geschichte: jailbreaking 2


 jailbreaking 2
Buch:
  Jailbreaking
Autor:
 nightdragon (Profil)
Datum:
 13.03.2017 19:19

Ruckartig setzte ich mich auf.
Ich zog die Knie an und schaffte es nach einigen Verrenkungen, mich hinzuknien. Langsam drückte ich mich hoch, wobei ich die Wand als Stütze benutzte, und begann, mich wie ein Pinguin watschelnd an ihr entlang zu bewegen.
Nach einer Weile stieß ich an eine Ecke.
Wenig später hatte ich das Bett wieder erreicht.
Vorsichtig ging ich in die Hocke. Das raue Holz kratzte an meiner Wange, als ich die Kante des Pfostens unter meine Augenbinde brachte und sie hochschob.
Es war dämmerig.
Das Fenster war nicht vollständig zugenagelt und fahles Licht zwängte sich durch die Spalten.
Mühsam richtete ich mich wieder auf und drehte mich um.
Ich steckte den Pfosten an der der Stelle, wo meine Hand war, unter die Fesseln. Sie saßen etwas locker. Der alte Trick, sich so dick wie möglich zu machen, wenn man gefesselt wurde, war doch immer nützlich.
Irgendwie gelang es mir, die Schlaufe von den Fingern zu ziehen.
Wieder steckte ich den Pfosten unter einen Leinenstreifen und zog ihn runter. Wieder befreite ich einen Teil meiner Hand. Immer wieder wiederholte ich die Prozedur, bis ich meine Arme bewegen konnte, und den Rest der Fesseln mit den Händen entfernte.
Ich schüttelte die steifen Glieder und sah mich um.
Mein Blick fiel auf das Fenster.
Ich hatte schon lange kein Ablenkungsmanöver mehr versucht.

Die Bretter knarzten verräterisch laut, als ich sie herunterriss.
Wenigstens waren sie leicht zu entfernen. Die Nägel steckten nur oberflächlich im Stein. Das Gitter ließ ich, wie es war.
Sollten die Wachen sich doch ausmalen, wie da durchgekommen war.
Ich nahm einen Großteil der zerschnittenen Decke, knotete ihn zusammen und befestigte ihn an einer der Eisenstangen.
Die Bretter drückte ich auf den Boden, sodass die Nägel herauskamen. Sie waren lang und etwas rostig, aber sie würden reichen.
Mit den restlichen Stoffstreifen befestigte ich sie zwischen meinen Fingern. Der Nächste, dem ich damit einen Kinnhaken verpasste, würde ein paar hübsche Narebn davontragen.
Mit meinen neuen Handschuhen und den übrigen Nägeln schlitzte ich die Matratze an der Unterseite auf und kroch hinein.
Nach einigen Anstrengungen lag sie wieder genauso da, wie zuvor und das Zimmer war wie ausgestorben.
Jetzt hieß es nur noch: Warten.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.06.18 09:51.

 Re: jailbreaking 2
Autor:
 Nasobem (Profil)
Datum:
 15.03.2017 17:27
Bewertung:
 

Hihi! Es hat Spaß gemacht, sich das auszudenken. Wir haben dann ganzen Tag alle möglichen Fluchtmöglichkeiten in Gedanken durchgespielt.

Du hättest mehr beschreiben sollen. Was du denkst, fühlst usw. Irgendwie klingt das Ganze ein bisschen wie einstudiert - als wäre vorher schon alles geplant worden.

 Re: jailbreaking 2
Autor:
 nightdragon (Profil)
Datum:
 15.03.2017 18:59
Bewertung:
 

Ich weiß. Ich wollte das Ganze einfach endlich aufschreiben, bevor ich es vergesse.

 Re: jailbreaking 2
Autor:
 terminator (Profil)
Datum:
 16.03.2017 16:10
Bewertung:
 

Coole Geschichte. Ich finde du hättest mehr darüber schreiben sollen was gleich passiert.
Ich musste lange rätseln was gleich passiert.

 Re: jailbreaking 2
Autor:
 nightdragon (Profil)
Datum:
 17.03.2017 18:45
Bewertung:
 

Wie meinst du das: "was gleich passiert"?

 Re: jailbreaking 2
Autor:
 Karakoff (Profil)
Datum:
 10.04.2017 12:07
Bewertung:
 

Coole Idee. Das mit der Matratze. Werd ich mir merken. ;-)