Geschichte: Der Brand Teil 1


 Der Brand Teil 1
Buch:
  -
Autor:
 Karakoff (Profil)
Datum:
 03.07.2017 14:38

Ich bin endlich mal wieder da! Yay!! (:D
Im Rahmen eines Schreiprojektes musste ich eine Geschichte schreiben, in der die Wörter "Villa" und "Himmel" vorkommen und die in eine Emotion (z.B. traurig) geschrieben ist. Ich bin gespannt, ob ihr rauskriegt, was für eine Emotion es ist. Ich glaube, es ist ziemlich schwer, aber zumindest, wenn man sie kennt, erscheint das Ganze plausibel...
Und ich bin mit dem Titel noch nicht ganz zufrieden...


„Was ist da draußen, Papa?“ Der Junge sah seinen Vater aus großen, verschreckten Augen an. Seine kleinen Finger umklammerten einen blau angemalten Holzklotz.
„Nichts!“, gab sein Vater scharf zurück. „Nichts, was uns etwas kümmern sollte!“ Mit einem energischen Ruck zog er die roten Samtvorhänge vor das Fenster. Von draußen drangen gedämpfte Schreie an ihre Ohren. Hilfloses Wimmern und Flehen, doch der Vater zuckte mit keiner Wimper. Er wusste, was dort draußen geschah, doch er würde einen Teufel tun, dies zu verhindern.
„Geh wieder spielen.“ Doch der Junge umfasste den Holzklotz nur noch fester und rannte hinaus in den Garten.
Sein Vater wies die Bediensteten an, alle Vorhänge zuzuziehen und so die prunkvolle Villa von dem Unheil draußen abzukapseln. Dann rannte er dem Jungen hinterher und wollte ihn an der Schulter packen, um ihn sogleich wieder in die Sicherheit des Hauses zu ziehen.
Doch er hielt inne. Sein Sohn saß neben ihm auf einem Mauervorsprung, in der Hand das Spielzeug. Beide starrten gebannt auf ein großes Haus, das sich anmutig mit seinen Türmchen und den goldenen Kugeln auf den Dachzinnen gegen den Himmel erhob.
„Es ist schlimmer als ich dachte“, murmelte der Vater.
Eine schwarze Rauchsäule stieg über der Madson-Villa auf und färbte den azurblauen Himmel zu einem bedrohlichen Grau.
Es war, als wäre ein kleiner Vulkan unter dem Anwesen ausgebrochen, denn aus den zerstörten Fenstern kletterten Flammen ins Freie.
Zunächst Kleine, doch denn immer Größere, die sich mit Feuereifer auf die efeubewachsene Wand stürzten und schließlich das nächste Stockwerk erreichten, um dort alles zu verbrennen, was ihnen in die Quere kam.
An einem der Turmfenster stand eine Frau und schrie sich die Seele aus dem Leib, während die Bauern, die das Gut der Madsons bewirtschafteten, fieberhaft versuchten, eine Eimerkette zum Brunnen zu bilden. Ein paar junge Männer machten sich auf, eine Leiter zu suchen, um die Frau im Türmchen zu retten, denn über die Treppe war dies unmöglich. Einer der Bauern kam auf den Vater und seinen Sohn zugerannt.
„Helft uns, bitte! Holt Eure Arbeiter aus den Minen, damit sie uns beim Löschen helfen!“ Er fiel vor dem Vater auf die Knie und rang die Hände.
„Der Herr Madson hat meinen Sohn unten arbeiten lassen! Wenn man ihm nicht hilft, wird er verbrennen! Bitte! Ich flehe Euch an! Ihr müsst uns helfen!“ Der Vater behielt seine Mimik unter Kontrolle. Er sah auf den Mann vor ihm im Staub kühl herab. „Nein!“, sagte er. „Ich werde meinen Arbeitern nichts befehlen. Sie sind genau da, wo sie gebraucht werden: In den Minen!“
„Das könnt Ihr doch nicht machen!“
„Doch ich kann! Und ich werde! Und nun verschwinde!“ Der Bauer hob den Kopf und sah ihn an. Schmerz spiegelte sich in seinen grauen Augen wieder. Schmerz und Wut.
„Wie Ihr meint! Aber wundert Euch nicht, wer als Nächstes so ein Unglück zu beklagen hat! Ich werde meinen Jungen allein retten. Und wenn ich dafür verbrenne! Ihr seid grausam! Nur wegen eurer Geldgier lasst Ihr die armen Menschen in dieser Flammenhölle sterben! Schert euch doch zum Teufel!“ Mit diesen Worten sprang er auf und rannte zurück zum Anwesen, das Gesicht wutverzerrt.
Der Vater wollte gerade seinen Jungen wieder ins Haus zurückzerren, da kam eine Frau auf ihn zugestürmt, die ehemals weiße Schürze voller Dreck und Ruß. Auch sie warf sich vor ihm in den Staub.
„Herr!“, flehte sie. „Helft uns! Unser Brunnen ist nicht mehr tief genug. Das Wasser ist fast aufgebraucht. Holt Eure Männer aus den Minen, damit sie uns helfen können!“ Jammernd erhob sie die Hände zum Himmel und bat um Gottes Beistand. Reglos schaute der Vater auf sie herab. Dann ließ ein lautes Geschrei plötzlich alle zusammenfahren. Die Flammen hatten das Fenster mit der Frau erreicht. Sie umwanden das Türmchen und verbrannten bereits die Leiter, die die Männer aus einem verzweifelten Rettungsversuch heraus herbeigebracht hatten. Die Schreie der Frau, als sich das Feuer in ihren Haare und ihren Kleidern verfing, waren im ganzen Tal zu hören. Sie hallten wider, vermengten sich zu einem Chor aus Stimmen, zu einem Canon des Schmerzes und des Todes, und als sie endlich verhallten, war sie schon längst verbrannt.
„Nein!“, sagte der Vater deutlich, ohne das Türmchen eines Blickes zu würdigen. „Ich helfe euch nicht. Eher regnet es, als dass ich einen Finger rühre. Nicht wahr, mein Sohn?“
Er wollte die Hand auf die Schulter seines Sohnes legen, doch er fasste ins Leere.

Fortsetzung folgt...

 Re: Der Brand Teil 1
Autor:
 nightdragon (Profil)
Datum:
 03.07.2017 16:15
Bewertung:
 

Zunächst einmal: YAAAAAAAAAAAAAY!!!Karakoff! Du bist wieder da!! Woooohooooooo!!!
Aber hm...die Leute sind verzweifelt und hilflos und wütend, die Frau ist auch verzweifelt und panisch(und später schmerzerfüllt), der Vater ist....entschlossen, mitleidlos, nicht sehr risikofreudig und der Sohn....beunruhigt, neugierig, kann-nicht-einfach-zusehen-ig (gibt es dafür ein Adjektiv?), ach ja: und am Ende ist der Vater in Panik, weil er auch betroffen ist.
Doch welche Emotion ist hier gemeint? Hm....ich galube...ich habe nicht die leiseste Ahnung.

 Re: Der Brand Teil 1
Autor:
 Nasobem (Profil)
Datum:
 03.07.2017 17:48
Bewertung:
 

Gerade wollte ich schreiben: YAAAAAAAAY!!!! Du bist wieder da!! Wo warst du?!
Aber nightdragon ist mir schon zuvorgekommen.
Die erste Emotion, die mir in den Kopf gekommen ist, war angsterfüllt. Und dann kamen noch viele andere Emotionen in meinen Kopf:
Verzweifelt, ungerührt, rücksichtslos (Ach ne, das ist ja gar keine Emotion), hilflos...

 Re: Der Brand Teil 1
Autor:
 Karakoff (Profil)
Datum:
 03.07.2017 18:54
Bewertung:
 

Wuhuuuu! Das ging ja schnell mit den Kommentaren!!

Aaaaalso: Ich war in einer kreativen Phase des Wahnsinns (heißt, ich habe Texte geschrieben, die ziemlich verrückt waren, vielleicht zu verrückt...)

Eure Vorschläge passen schon ganz gut, vor allem, da es immer leichter ist, die Emotion zu kennen und sie während dem Lesen sich zu bestätigen, weswegen ich sie jetzt schon mal aufdecke.
Die Emotion war "erschüttert".
Keine Ahnung, wer sich die ausgedacht hat...
Das ist schon schwer, sowas durch einen kompletten Text zu ziehen, ohne es in der Ich-Perspektive zu schreiben und mit der bin ich erstmal durch, seit meiner Rückkehr aus der kreativen Phase des Wahnsinns...

Und es ist grad so eklig. Kennt ihr diese Harry Potter Bohnen? Ich weiß nicht, warum ich asugerechnet jetzt eine mit "Schwarzem Pfeffer"-Geschmack gegessen hab...
Und ich schreibe zu viel...8-)

Das Ende kommt dann Morgen oder über diese Woche oder so... Je nachdem, wie lange ich euch hinhalten möchte ;-)

Und ich muss mir noch eure ganzen Geschichten vornehmen, da hab ich ja ne Menge zu tun...

 Re: Der Brand Teil 1
Autor:
 Nasobem (Profil)
Datum:
 04.07.2017 07:16
Bewertung:
 

Na dann, viel Spaß dabei! :))