Geschichte: Der Turm der verlorenen Träume XI


 Der Turm der verlorenen Träume XI
Buch:
  Der Turm der verlorenen Träume
Autor:
 Nasobem (Profil)
Datum:
 15.07.2017 17:00

Der Morgen kroch grau über die Hügel und vertrieb die Dunkelheit in ihre Senken und Höhlen.
Obwohl es wunderbar war, wieder in einem Bett zu schlafen, hatte Silvana sich kaum erholt.
Sie trafen Duc und Onyx unter der zerstörten Brücke und folgten der Straße gemeinsam weiter nach Süden.
„Wir sollten vorsichtig sein“, sagte Duc.
„Ich habe Gerüchte gehört, über einen alten Mann in blauem Gewand, der mit Dämonen im Bunde und der Magie mächtig sein soll.“ Er blickte Giovanni scharf an.
„Was hast du angestellt?“
Der Alte zog die Augenbrauen hoch und blickte verständnislos drein.
„Was ich angestellt habe? Nun, ich habe meine kleine Freundin hier davor bewahrt, ausgeraubt zu werden.“
„Wie auch immer“, sagte Duc, „Wir sollten jedenfalls bald die Straße verlassen. Ich kenne ein paar schnellere Wege.“

„Ein alter Mann und ein Mädchen?“
Der Mann an der Theke blickte sie an wie eine Verrückte, behielt seine Gedanken jedoch für sich. „Ja, sie haben eine Nacht hier verbracht. Sind dann im Morgengrauen Hals über Kopf wieder aufgebrochen. Ham wahrscheinlich die Nord-Süd-Straße genommen.“
Giannina strich sich eine Strähne ihres schwarzen Haares aus dem Gesicht und nickte.
„Danke“, sagte sie.

„Seht euch nicht um“, raunte Duc plötzlich.
„Da sind Soldaten hinter uns. Königsmänner!“
Seine Stimme troff vor Verachtung.
„Nach dieser Biegung gehen wir nach rechts in den Wald.“
Den ganzen Tag führte Duc sie auf Schleichwegen durch den Wald. Silvana kam es so vor, als kämpften sie sich durch unberührtes Unterholz, doch Duc kannte seine Pfade. Onyx flog immer wieder voraus und kam dann zurück, um sich auf der Schulter ihres Herrn niederzulassen.
Als die drei abends ihr Lager aufschlugen, war Silvana völlig erschöpft und es dauerte nicht lange, bis sie eingeschlafen war.

Sie rannte über den Feldweg, doch sie kam kaum voran. Ihre Füße schienen schwer wie Blei. Sie stolperte, fiel und kam nicht wieder auf die Beine.
Da schoss ein Gedanke durch ihren Kopf.
Was tat sie hier? War sie nicht gerade mit Giovanni auf dem Weg, die verlorenen Träume zu finden? Dann wurde es ihr plötzlich klar. Das hier war nicht echt.
Sie träumte!
Silvana stand auf. Hatte Giovanni ihr nicht aufgetragen, irgendetwas zu tun, sobald sie einen Klartraum hatte? Ihr Gedächtnis und ihr Verstand waren vom Nebel des Schlafes verschleiert.
„Was soll’s“, sagte sie laut zu sich selbst. „Ich träume! Hier ist alles möglich! Ich kann fliegen!“
Und sie stieß sich vom Boden ab und schoss hoch in die Luft.
Es war die schönste Nacht, die sie je erlebt hatte.

 Re: Der Turm der verlorenen Träume XI
Autor:
 nightdragon (Profil)
Datum:
 15.07.2017 20:49
Bewertung:
 

Da hat jemand wohl mächtig Spaß. :D

 Re: Der Turm der verlorenen Träume XI
Autor:
 Karakoff (Profil)
Datum:
 19.07.2017 07:08
Bewertung:
 

Yay! Ein Klartraum!