Geschichte: Kapitel 1


 Kapitel 1
Buch:
  Es gibt kein faires Leben
Autor:
 terminator (Profil)
Datum:
 09.11.2017 20:25

[b]Im Waisenhaus[/b]

Die Uhr an der Wand des Zimmers, welches ich mir, zu meinem Leidwesen, mit drei anderen Mädchen teilen musste, zeigte 12 Uhr an.
Ich starte weiter auf die Zimmerdecke, knapp einen halben Meter über mir. Wieder eine dieser schlaflosen Nächte, hier im Londoner Waisenhaus.
Ich seufzte und dachte nach, über meinen vollgelaufenen Vater, meine Mutter und über Milan. Milan... Der einzige, für den sich das Leben lohnt. Ich schließe die Augen, um wenigstens noch ein wenig Schlaf zu bekommen, aber wenn ich das tue, sehe ich Mom.
Mit ihren schönen blonden Haaren und denn hellblau strahlenden Augen. Sie sah aus wie ein Engel. Ich lächelte. Mein Vater sagte immer, ich und Mom könnten Zwillinge sein. Doch das Grinsen verging, als ich mich daran erinnerte, das mein Vater sich verändert hat. Er trinkt und das Bild, als er Milan geschlagen hat, geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Es war vor zwei Wochen, als ich deshalb die Polizei benachrichtigte, als die ach so liebe Frau vom Jugendamt uns mitnahm und sagte, sie würde eine tolle Familie für mich UND meinen Bruder finden, Doch stattdessen gab sie uns in dieses schreckliche Waisenhaus, wo alle gemein sind und wo die Familien sich aussuchen dürfen, welches Kind sie adoptieren, wie in einem Tierheim! Wir sind keine Tiere!
Als ich daran dachte fing ich an, hemmungslos zu schluchzen:"Milan!", nuschelte ich in mein Kissen. Auch er wurde vor zwei Tagen von einem jungen Ehepaar adoptiert. Er kam weinend zu mir und sagte, er müsse gehen. Es fühlte sich so an, als ob mir jemand ein Messer ins Herz rammte.
Ich kniete mich vor ihn, um mit ihm auf Augenhöhe zu sein, umarmte ihn, bis er nicht mehr schluchzte und sagte mit Tränen in den Augen, die ich aber einfach wegklimperte:"Bitte, weine nicht. Nicht wegen mir! Das ist bestimmt ein nettes Pärchen und glaub mir, es ist bestimmt nicht schlechter als hier!" "Aber Heli, da bist [b]du[/b] nicht! Du hast mir versprochen, wir werden nie, nie, niiiiiiiiiiiie getrennt sein. Du hast es versprochen!", antwortete mein Bruder, "Außerdem muss ich doch auf dich aufpassen."
Ich strich ihm mit der Hand die Tränen aus dem Gesicht und erkläte:"Milan, bitte. Mach es nicht schwerer, als es eh schon ist. Ich komme hier wirklich zurecht. Obwohl mir mein kleiner, tapferer Beschützer fehlen wird."
Erleichtert beobachtete ich, wie meine Worte ein Lächeln auf Milans Gesicht zauberte. "So gefällt mir das.", lächelte ich.
Ich weint in mein Kissen. Warum? Mir wurde alles weggenommen was ich habe. Warum auch Milan? Warum? Milan...
Schon zum siebten mal, seit zwei Wochen, weinte ich mich in den Schlaf.
Am nächsten Morgen weckte mich meine 'Freundin' Christine :"Heli, Heli, bist du wach?"
Ich blinzelte sie an."Heli, Frau Milschka wird dich umbringen! Oder Schlimmeres!"
Ich verstand nichts."Noch mal von vorn, bitte."
Sie erklärte mir, das ich verschlafen hatte und nicht beim Frühstück war.
"Oh mein Gott, sie wird mich umbringen." stellte ich fest.
Ich zog mir schnell die Uniform an und rannte so schnell ich konnte zu Frau Milschkas Büro.
Als ich fast da war, dachte ich, es gibt nichts schlimmeres, als von der Heimleiterin zur Schnecke gemacht zu werden, Doch ich hatte mich getäuscht. Die Ellas...
Die Ellas sind der Schrecken im ganzen Waisenhaus. Die Klique besteht aus 4 Mädchen, die alle Ella heißen. Wer nicht mit ihnen befreundet ist, nicht ihrem Niveo entspricht oder
wenn sie einfach nicht mögen, wird automatisch zu ihren Feinden.
Als ich hier ankam, haben die mich gleich gefragt, ob ich zu ihnen gehören möchte.
Ich bin zwar generell nicht gern unter Menschen, aber diese eingebildeten Zicken, waren mir gar nicht recht.
"Na? Wiedermal verschlafen Morgan?", kam von Ella 2. Im Vorbeigehen murmelte ich ein:'sei doch still' und ich klopfte mit verschwitzten Händen an die Bürotür."Herein!", flötete Frau Milschka.
Ich tratt ein. Denn Rest würde ich euch lieber ersparen, da das ganze echt schlimm war.
Ich verließ also mit einem pochendem Ohr und einer blutenden Nase denn Raum. Meine Knie zitterten und ich spürte meine rechte Gesuchtshelfte nicht mehr.
Ich ging weiter und auf einer Bank saß Christine,
die auf mich gewartet hat:"Ohje, Süße, das wird blaue Flecken geben." sagte sie besorgt und umarmte mich. Ich hasste es, wenn sie 'Süße' sagt, aber ich lies es durchgehen, da mir grad echt nicht nach Korektur zumute war. Wir wollten zurück in unser Zimmer gehen, um meine Wunden zu verarzten, da kammen, wie könnte es anders sein, die Ellas um die Ecke.
"Oh, hat da jemand Schläge bekommen?", kam es von Ella 4. "Eine Runde Mitleid für Helena!"
"Ohhhhhh"
Da brannten bei mir die Sicherungen durch:"Hört mal zu, ihr kleinen Tussis! Ich, brauche kein Mitleid. Wenn hier jemand bemitleidet werden sollte, dann seid ih das. Ja, guckt nicht so blöd. Ihr seid so verzweifelt, das ihr denn Kindern Angst macht, damit sie mit euch befreundet sind. Sie haben nämlich Angst davor, was ihr mit ihnen macht, wenn sie nicht eure Freunde sind. Aber eins kommt ihr euch hinter die Ohren schreiben, ICH habe keine Angst vor euch."
Alle Anwesenden schauten mich erstaunt an, da ich gleich in Tränen ausbrechen würde, zog ich Chrisi mit mir schnell in unser Zimmer.
Als wir drin waren, knallte ich die Tür zu und sank daran nieder. Ich legte meinen Kopf in die Knie und weinte. Ich weinte wegen Milan, wegen meinen Verletzungen und wegen Christine.
Ich hatte es nicht verdient eine so wundervolle Freundin zu haben wie sie:"Warum?"
"Was?", fragte sie.
"Warum willst du mit mir befreundet sein?"
"Wie kommst du jetzt darauf ?", sie lies sich neben mich nieder.
"Ich hab es nicht verdient. Ich bin ein furchtbarer Mensch. Ich hab meinen Vater angezeigt und ich hab Milan einfach gehen lassen. Ich hab zu ihm gesagt, ich komme auch ohne ihn zurecht. Ich bin ein furchtbarer, furchtbarer Mensch!"
Wieder weinte ich.
"Helena, ich kenne dich zwar erst seid kurzem, aber wenn ich eins weiß, dann, das du vieles bist, aber ganz sicher nicht furchtbar. Es war dein gutes Recht deinen Vater zu melden, er hat euch geschlagen. Und du wolltest Milan nicht beunruhigen, indem du gesagt hättest, es wird schwer ohne dich hier zu überleben, oder so was ähnliches. Du. Bist. Nicht. Furchtbar!"
Ich weinte noch mehr und meine Freundin nahm mich in den Arm.
So saßen wir noch laaaange. Es tat gut so etwas von jemandem zu hören, der dich nicht mal lange kennt. Und ich wusste Christine sagte die Wahrheit. Ich habe oft Menschen lügen gehört und das, was meine Freundin da gesagt hat, hat sich nicht so angehört, als wär es eine Lüge.
Vielleicht hat sie das einfach aus Mitleid getan, aber auch das glaube ich nicht.
Heute Nacht, könnte ich seit langem zum ersten mal richtig gut schlafen. Mich plagten nicht mal Alpträume oder Schuldgefühle.
Am nächsten Tag wachte ich pünktlich auf und war wirklich gut gelaunt. Ich ging gemeinsam mit
Christine zum Frühstück und wir lachten viel.
An dem Tag, könnte mir niemand die Laune verderben. Nicht mal die Ellas oder Frau Milschka. Rein gar nichts.
Mein Selbstvertrauen war wieder aufgebaut und ich hatte riesen Hunger.
Es war toll eine Freundin zu haben und ich hatte jetzt, nach mehr als zwei Wochen, endlich das Gefühl, richtig angekommen zu sein.


Kapitel 2. Folgt bald....

 Re: Kapitel 1
Autor:
 terminator (Profil)
Datum:
 09.11.2017 20:31
Bewertung:
 

Hi!
Zuerst mal, hoffe ich, euch hätt die Geschichte gefallen.
Ich hab die Geschichte, wie ihr seht, um 21.30 Uhr fertiggestellt. Außerdem hab ich sie mit dem Handy geschrieben (sch** Autokorrektur).
Also tut es mir Leid wegen den Rechtschreibfehlern.

Ich hoffe trotzdem, euch hat es gefallen und ja, wie gesagt, bald kommt Kapitel 2.

LG, terminator

 Re: Kapitel 1
Autor:
 Nasobem (Profil)
Datum:
 14.11.2017 18:27
Bewertung:
 

Ich mag die Geschichte so weit (auch wenn sie ein bisschen klischeehaft ist). Dafür ist sie schön lang.
Trotzdem, Kritik gibt's immer. Erstens: Du springst manchmal zwischen den Zeiten. Genauer: manchmal ist ein Satz im Präsens geschrieben, obwohl der Rest der Geschichte im Präteritum steht. Daran kannst du noch arbeiten.
Zweitens: Ich glaube, es ist keine so gute Idee, vier Charakteren den gleichen Namen zu geben. Das macht es schwierig, Wortwiederholung zu vermeiden.
Drittens: Der Sinneswandel am Ende kommt ein bisschen plötzlich. Ich meine, einen Tag vorher wurde sie noch geschlagen und hat geweint und ihrem Bruder nachgetrauert und auf einmal ist sie glücklich. Das hätte sich ruhig noch über ein paar Kapitel hinziehen können.
Außerdem finde ich es nicht so gut, wenn die Hauptfigur gleich im ersten Kapitel die Fieslinge konfrontiert. Generell sollten im ersten Kapitel Probleme und Fragen aufgeworfen werden, aber noch nicht gelöst. Du willst ja, dass der Leser weiterliest.
Und zum Schluss finde ich, dass du uns die Schläge der Heimleiterin nicht hättest ersparen sollen, denn das wäre eine gute Gelegenheit gewesen, diese Figur einzuführen und gleichzeitig dem Leser zu erlauben, Sympathien für die Protagonistin zu entwickeln.
So, das war jetzt viel Kritik, aber lass dich nicht einschüchtern - die Geschichte fängt schonmal vielversprechend an und ich freue mich auf mehr! :D

 Re: Kapitel 1
Autor:
 nightdragon (Profil)
Datum:
 15.11.2017 16:08
Bewertung:
 

Ich stimme Nasobem zu. Was mir außerdem aufgefallen ist: da deine Geschichte im Präteritum steht, muss der Flashback zum Abschied ihres Bruders im Plusquamperfekt sein. Und das mit der ersparten Prügel... der Satz klingt nicht so glaubwürdig und man fühlt nicht so sehr mit der Figur mit. Du könntest ja schreiben wie sie den Raum betritt und den ersten Schlag und dann einen unheilvollen Schlusssatz, bevor du den Rest der Strafe überspringst. So wüssten wir mehr über die Heimleiterin. Zuletzt: versuch, Wortwiederholung und Klischees zu meiden. Ich freu mich auf das 2. Kapitel!